• Zwei Aktivistinnen der katholischen Reforminitiative „Maria 2.0“ hängen ein Plakat mit ihren Thesen an das Hauptportal des Münsters. 
  • Foto: picture alliance/dpa

Reformbewegung „Maria 2.0“: Kommentar: Die Kirchenväter sollten auf diese Frauen hören

Kommentar –

Homosexualität? Sünde! Die Frau? Heilige oder Hure! Sex? Aber nur zur Fortpflanzung in der Ehe! Die katholische Kirche tut sich schwer mit der modernen, liberalen Welt. Geld- und Protzaffären sowie der Missbrauchsskandal und dessen unmotivierte Aufklärung brachten die katholische Kirche vollends an den Tiefpunkt ihrer Beliebtheit. Will sie in Deutschland je wieder eine positive, bedeutende Rolle spielen, hat sie nur eine Möglichkeit: Sie muss die Reformvorschläge der Initiative „Maria 2.0“ umsetzen.

Erst kam Luther, nun kommen die Frauen – und mit ihnen nach über 500 Jahren ein neuer Thesenanschlag, der es in sich hat: Die freie Initiative von Katholikinnen „Maria 2.0“ hat in ganz Deutschland Plakate mit sieben Thesen an Kirchentüren gehängt.

Frauen fordern grundlegende Reform der katholischen Kirche

Sie fordern den Zugang von Frauen zu allen Ämtern, die Aufhebung des Pflichtzölibats und eine umfassende Aufklärung der Missbrauchsfälle. Doch damit nicht genug: In ihrer vierten These knöpfen sie sich ebenfalls die lebensfremde und diskriminierende Sexualmoral vor. Sie fordern eine Kirche, die endlich zu der gesellschaftlichen Realität aufschließt, die sie umgibt.

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MOPO-Reporterin Viola Dengler

Foto:

Quandt/ Florian Quandt

Gleichberechtigung und verschiedene Formen von Sexualität sind ihr Kredo – genau wie die Botschaft Jesu Christi. Die Kirchenväter täten gut daran, die Reformvorschläge der Frauen umzusetzen. Nur dann wird es ihnen gelingen, die Institution aus der reaktionären Schmuddelecke zu holen. Nur, wenn sich die katholische Kirche auf die liberale und diverse Lebenswelt von heute einlässt und auf die Menschen zugeht, kann sie ein Ort der Gerechtigkeit, Liebe und Hoffnung sein.

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