Zwei Passanten stehen kurz nach dem Jahreswechsel an den weitgehend menschenleeren Landungsbrücken.
  • Wie schon der vergangene Jahreswechsel dürfte die Silvesternacht in Hamburg eher ruhig ausfallen. (Archivbild)
  • Foto: dpa | Jonas Walzberg

Sperrstunde, Böller-Verbot: Diese Regeln gelten in Hamburg an Silvester

Vor zwei Jahren feierten noch Zehntausende Menschen in der Hamburger Innenstadt Silvester. Im Jahr darauf durchkreuzte Corona bereits die Partypläne. Und auch beim Abschied von 2021 sieht es nach einer eher ruhigen Nacht aus. Die Polizei will sehr präsent sein.

Böllerverbot statt Feuerwerk, Sperrstunde und Kontaktbeschränkungen statt ausgelassener Partys: Hamburg bereitet sich erneut auf einen Jahreswechsel unter Corona-Bedingungen vor. Man werde in der Silvesternacht sehr präsent sein, um zu kontrollieren und die Regeln durchzusetzen, sagte ein Polizeisprecher. Neben allen verfügbaren Streifenwagen kommen dafür auch mehrere Hundertschaften zum Einsatz.

Diese Regeln gelten in Hamburg an Silvester

Schwerpunkte sind insbesondere beliebte Hotspots wie die Alster, die Landungsbrücken und das Vergnügungsviertel um die Reeperbahn, sagte der Sprecher weiter. Es gehe nicht darum, Spielverderber zu sein und Dinge zu verbieten. Man wolle auf Kommunikation setzen und mit Augenmaß kontrollieren.


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Angesichts der hoch ansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus hatte der rot-grüne Senat die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung zuletzt weiter verschärft. Die seit Heiligabend geltende Eindämmungsverordnung sieht etwa Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene, eine Sperrstunde für die Gastronomie sowie ein Tanzverbot in Clubs und Diskotheken vor.

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So müssen Geimpfte und Genesene ihre privaten Treffen auf höchstens zehn Menschen begrenzen. Unter 14-Jährige werden nicht mitgezählt. Menschen ohne Impfschutz dürfen sich nur mit den Mitgliedern des eigenen Haushalts und höchstens zwei Mitgliedern eines weiteren Haushalts treffen. Für Restaurants, Bars und Kneipen wird die Sperrstunde an Silvester etwas gelockert. Sie dürfen bis 1 Uhr am Neujahrsmorgen offen bleiben.

In der Öffentlichkeit gilt zum Jahreswechsel ein Ansammlungsverbot: In der Zeit zwischen dem 31. Dezember, 15 Uhr, und 1. Januar, 9 Uhr, dürfen sich nicht mehr als zehn Menschen im öffentlichen Raum treffen oder zusammenstehen. Zudem darf auf öffentlichem Grund kein Feuerwerk gezündet werden. Böller, Raketen und andere Pyrotechnik darf man auch nicht dabei haben.

„Auch in diesem Jahr gilt: Wir gehen nicht ohne Verdacht von Haus zu Haus, gucken durch die Fenster und zählen Menschen“, sagte der Polizeisprecher. Falls aber ein Nachbar auf Regelverstöße hinweise, werde man einschreiten.

Eilantrag gegen Böller-Verbot erfolglos

Eine Privatperson reichte sogar einen Eilantrag gegen das Böller-Verbot ein. Doch erfolglos: Das Verwaltungsgericht Hamburg lehnte den Antrag am Mittwoch ab, das Verbot bleibt bestehen. Es sei „nicht als unverhältnismäßig anzusehen“ und verfolge das „legitime Ziel, das Leben und die körperliche Unversehrtheit einer potentiell großen Zahl von Menschen zu schützen“, teilt das Verwaltungsgericht mit. Es dürfte somit „zur Zweckerreichung geeignet“ sein. 

Durch die Regelung für Silvester sollen nicht nur Ansammlungen vermieden werden, die die Vielzahl weiterer Infektionen zur Folge haben könnten, sondern auch die Notaufnahmen der Krankenhäuser nicht zusätzlich durch Böller-Unfälle und -Verletzungen belastet werden. Der Eingriff in die allgemeine Handlungsfreiheit des Antragstellers sei demgegenüber nicht sehr schwerwiegend, so das Verwaltungsgericht. Er könne nun aber noch Beschwerde vor dem Hamburgischen Oberverwaltungsgericht erheben. 

Mehr Personal für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste

Neben der Polizei werden auch Feuerwehr und Rettungsdienst an Silvester personell aufgestockt: „Wir stellen uns deutlich breiter auf als an normalen Einsatztagen“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Zum Jahreswechsel arbeiten etwa mehr Menschen in der Rettungsleitstelle. Außerdem sind zusätzliche Löschfahrzeuge, Drehleitern, Rettungswagen und Notärzte in der Hansestadt im Einsatz. (dpa/mp/se)

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