So sehr profitieren Hamburgs Tiere vom Böllerverbot
Der erneute Verzicht auf das Silvesterfeuerwerk tut nach Angaben der Deutschen Wildtier-Stiftung Vögeln, Eichhörnchen, Igeln und anderen wild lebenden Tieren in den Städten gut. Auch bei vielen Haustieren löste die Knallerei laut Tierschutzbund in früheren Jahren Panik aus. Einer der Gründe: Tiere haben ein besseres Gehör.
„Silvester-Knallerei ist für viele Wildtiere ein Kraftakt ohne Vorwarnung“, teilt die Stiftung mit. „Sie geraten in Aufruhr, Herzschlag und Atmung erhöhen sich und die Tiere müssen ihren Stoffwechsel hochfahren. Das verbraucht lebensnotwendige Energie, die die Tiere für den kalten Winter benötigen.“
Tiere werden durch Böller verschreckt
Enten, die sonst nur etwa 100 Meter hoch flögen, stiegen bei Raketen vor Panik bis zu 1000 Meter auf, berichtet die Stiftung. Tagaktive Vögel werden von ihren Schlafplätzen aufgeschreckt, verlieren während ihrer Flucht ihre Artgenossen und meiden noch Tage später ihre angestammten Futterplätze. Oft prallen sie während der Flucht gegen Glas- und Hausfassaden.
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Eichhörnchen, die in der kalten Jahreszeit in der Winterruhe sind, würden vom Lärm in Angst und Schrecken versetzt. Die Eichhörnchen-Nothilfe finde Jahr für Jahr verstörte Tiere oder sogar tote Eichhörnchen, die durch die Knallerei einen Herzstillstand erlitten hätten. Auch Igel könnten aus dem Winterschlaf aufschrecken. „Beim Hervorkrabbeln aus ihrem Versteck atmen sie dann auch noch jede Menge Feinstaub ein“, berichtet die Stiftung.
Böllerverbot gut für das Gehör der Tiere
Für das empfindliche Gehör der meisten Wildtiere seien Böller und pfeifende Raketen eine Qual. „Ein Fuchs auf Mausjagd kann seine Beute unter der geschlossenen Schneedecke hören – diese Geräusche liegen in einem Bereich von 10 bis 15 Dezibel. Da löst ein Böller, der in seiner Nähe mit 120 Dezibel explodiert, schon einen gewaltigen Stress aus“, warnt die Stiftung.
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Nicht nur Wildtiere, auch Haustiere leiden unter der Knallerei. „Der Krach ist besonders für Hunde und Katzen belastend, da sie ein wesentlich feineres Gehör haben als Menschen“, heißt es beim Tierschutzbund. Auch bei Pferden und Rindern auf Weiden bestehe die Gefahr, dass sie in Panik gerieten und ausbrächen. (mp/dpa)