• Zoff im Zoo: Bei Hagenbeck hängt der Haussegen schief.
  • Foto: picture alliance/dpa

Mitarbeiter sprachen von „Klima der Angst“: Kommt jetzt die Einigung im Hagenbeck-Zoff?

Stellingen –

Wird das Kriegsbeil jetzt begraben? Beim Hagenbeck-Zoff zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat zeichnet sich eine Einigung ab. Zumindest beim Thema Kurzarbeit haben sich die beiden Parteien auf eine Regelung geeinigt.

Es ging um insgesamt zehn Kündigungen, darunter die des Betriebsratsvorsitzenden. Um Abmahnungen. Um die Einführung von Kurzarbeit. Seit kurz vor Weihnachten lieferten sich die Zoo-Mitarbeiter auf der einen Seite und die Hagenbeck-Geschäftsführung unter Dirk Albrecht einen erbitterten Streit. Am Dienstag landete das Thema Kurzarbeit bei der Einigungsstelle.

Hagenbeck: Einigungsstelle bringt Regelung zur Kurzarbeit

Am Mittwoch hieß es dazu in einer gemeinsamen Pressemitteilung: „Am gestrigen Tage haben sich die Geschäftsführung sowie der Betriebsrat der Tierpark Hagenbeck gGmbH getroffen und unter Vorsitz des Präsidenten des Arbeitsgerichts Dr. Esko Horn eine Einigung zum Thema Kurzarbeit gefunden.“ 

Beide Seiten halten sich gegenüber der MOPO, was die Details der Einigung angeht, bedeckt. Keiner wollte sich äußern. Das scheint verwunderlich: Denn was ist mit den Aufstockungen des Kurzarbeitergeldes auf 100 Prozent des Gehalts, wie es der Betriebsrat gefordert hatte? Bei einer im Frühjahr abgeschlossenen Kurzarbeitsregelung hatte die Geschäftsführung dem noch zugestimmt. Im Dezember nicht mehr.

Wird die Geschäftsführung dem Betriebsrat künftig Informationen zur wirtschaftlichen Lage des Unternehmens zukommen lassen? Dazu ist sie gesetzlich verpflichtet, hatte sich aber zuletzt dagegen gesperrt.

Hagenbeck: Werden die Kündigungen zurück genommen?

Wie die MOPO aus Mitarbeiterkreisen erfuhr, hat die Geschäftsführung zumindest einer Ankündigungsfrist zugestimmt, damit die Angestellten in Kurzarbeit rechtzeitig über die Wiederaufnahme der Arbeit informiert werden und nicht in permanenter Rufbereitschaft sind.

Und was ist vor allen Dingen mit den neun Kündigungen der Mitarbeiter im Kassen- und Portiersbereich? Werden sie zurück genommen? Wird die Kündigung des Betriebsratsvorsitzenden Thomas Günther zurück gezogen? Und darf der Mann, der seit über 20 Jahren bei Hagenbeck beschäftigt ist, das Tierpark-Gelände wieder betreten? Die Geschäftsführung hatte das zu verhindern versucht. 

Hagenbeck: Mitarbeiter müssen weiter zittern

All diese Fragen bleiben offen. Es ist davon auszugehen, dass zwischen den Streitparteien in einigen Punkten noch verhandelt wird. Dass eine Annäherung aber stattgefunden hat. Denn von Seiten des Arbeitsgerichtspräsidenten war kein Schlichterspruch notwendig. 

Das könnte Sie auch interessieren:Rassismus bei Hagenbeck

Doch trotz Annäherung – das Zittern der Mitarbeiter, die von einem „Klima der Angst“ gesprochen hatten, ist noch nicht zu Ende. 

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp