Nach fast zwei Jahren Bauzeit: Schiffe mit mehr Tiefgang können nun die Elbe befahren
Gut eineinhalb Jahre nach Beginn der Baggerarbeiten für die inzwischen siebte Elbvertiefung ist der Fluss für Schiffe mit mehr Tiefgang freigegeben worden. Das erste Großcontainerschiff hat den Hamburger Hafen bereits angelaufen – Umweltschützer kritisieren die Freigabe.
Zunächst können Großcontainerschiffe je nach Schiffstyp und Gezeitenstand mit 30 bis 90 Zentimeter mehr Tiefgang auf der Elbe fahren, wie die Wirtschaftsbehörde am Montag mitteilte.
Freigabe erteilt: Schiffe mit mehr Tiefgang können Elbe befahren
Nach der endgültigen Freigabe durch die nautischen Dienststellen Hamburgs und des Bundes sollen dann voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte etwa die doppelten Werte möglich sein. Als erstes Großcontainerschiff mit einem laut Behörde größeren Tiefgang lief am Montag die „Jacques Saadé“ den Hamburger Hafen an.
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Wirtschaftssenator Michael Westhagemann sprach von einem guten Tag für den Hafen, die Wirtschaft und die Umwelt, „da durch den Fahrrinnenausbau das Seeschiff als umweltverträgliches und klimaschonendes Verkehrsmittel eine deutliche Stärkung erfahren hat“. Die im Bündnis „Lebendige Tideelbe“ zusammengeschlossenen Umweltverbände BUND, NABU und WWF kritisierten dagegen die Freigabe: „Es ist skandalös, dass das Fluss-Ökosystem der Elbe massiv und dauerhaft geschädigt wird, und dies ohne absehbaren wirtschaftlichen Nutzen.“
Umstrittenes Projekt: Siebte Vertiefung der Elbe
Der rund 130 Kilometer lange Abschnitt der Elbe zwischen Hamburg und der Nordsee zählt zu den wichtigsten Wasserstraßen Deutschlands. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Fluss dort sechsmal den Anforderungen der Schifffahrt angepasst, zuletzt 1999.
Diesmal wurde der Fluss so ausgebaggert, dass auf ihm Schiffe mit einem Tiefgang von 13,50 Meter unabhängig von Ebbe und Flut fahren können. Tideabhängig soll die Elbe für Schiffe mit einem Tiefgang von maximal 14,50 Metern passierbar sein. Die Kosten für die Elbvertiefung werden auf rund 800 Millionen Euro geschätzt. (dpa/mp)