Nach Lieferungs-Stopp: Hamburg verschiebt Impfungen in Obdachlosenunterkünften
Auf ihm liegen große Hoffnungen: Der Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson muss anders als die bisherigen Vakzine nur einmal verimpft werden. Eigentlich sollten bis Ende Juni 55 Millionen Dosen an die EU geliefert werden – und damit auch nach Hamburg. Doch wegen einzelner Fälle von Blutgerinnseln hat der Hersteller einen Auslieferungsstopp beschlossen. Was bedeutet das für Hamburg?
Die Gesundheitsbehörde hatte vorerst mit knapp unter 5000 Impfdosen von Johnson & Johnson geplant, die kommen jetzt aber erst einmal nicht. „Diesen Impfstoff wollten wir aufgrund des Vorteils, dass er nur einmal verimpft werden muss, zum Beispiel gezielt für die Bewohnerinnen und Bewohner von Obdachlosenunterkünften einsetzen“, so Anja Segert, Sprecherin der Gesundheitsbehörde zur MOPO. Dies könne nun nicht mehr in der kommenden Woche erfolgen. Auswirkungen auf die bereits vergebenen und geplanten Termine im Impfzentrum habe dies aber nicht.
Wie geht es weiter für die U60-AstraZeneca-Impflinge?
Ebenfalls umgeplant werden muss das Verfahren mit dem Impfstoff von AstraZeneca. Bekanntlich werden erst einmal keine Menschen unter 60 mehr mit dem Impfstoff versorgt, nun fiel die Entscheidung, dass U60-Impflinge, die bereits die Erstimpfung mit dem Vakzin bekommen haben, ihre zweite Dosis mit Biontech oder Moderna erhalten sollen.
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In Hamburg stehen ab Ende April die ersten Zweitimpfungen in diesen Fällen an, man hat sich im Impfzentrum schon auf die Änderung eingestellt. Eine Verkürzung zwischen Erst- und Zweitimpfung wegen des Impfstoffwechsels wird es ebenfalls nicht geben. „Der zweite Impftermin findet gemäß StiKo-Empfehlung GMK-Beschluss, wie ursprünglich gebucht, zwölf Wochen nach der ersten Impfung statt“, sagte Segert. (fkm)