Nach Streit mit Pflegerin: Asklepios zieht überraschend Kündigung zurück
Die Kündigung der Hamburger Krankenschwester Romana Knezevic hat große Wellen geschlagen. Im Dezember hatte sie sich in einem Interview kritisch über fehlendes Personal in den Hamburger Asklepios Kliniken geäußert und wurde wegen „falscher Tatsachenbehauptung“ gekündigt. Der Fall ging vor Gericht – jetzt zog das Klinikum die Kündigung zurück.
Die Hamburger Krankenhausbewegung teilte in einer Mitteilung am Mittwoch mit, dass die Asklepios Kliniken GmbH den Antrag auf Zustimmung des Betriebsrates zur Kündigung vor dem Arbeitsgericht Hamburg kommentarlos zurückgezogen habe.
Hamburg: Asklepios zieht Kündigung zurück
Auf MOPO-Nachfrage beim Unternehmen teilte ein Sprecher mit: „Asklepios hat sich entschieden, die arbeitsrechtliche Auseinandersetzung mit dem Betriebsrat der Asklepios Klinik St. Georg im Zusammenhang mit der beabsichtigten Kündigung der Pflegekraft zu beenden. Unser aller Anliegen ist es, das wichtige Berufsbild der Pflege zu stärken.“
Das könnte Sie auch interessieren: „Solidarität mit Romana!“ Nach Kündigung – Bündnis setzt sich für Krankenschwester ein
Die Krankenhausbeschäftigten sehen sich in der Rücknahme der Kündigung in ihrer Kritik bestätigt. Knezevic hatte am 17. November vergangenen Jahres beim „Hamburg Journal“ über die mangelnde Besetzung der Intensivstationen und die zusätzliche Belastung der Pflegekräfte durch Reinigungsarbeiten gesprochen sowie von Patienten erzählt, die alleine in ihren Zimmern starben.
Diskussionen um Zustände in der Pflege gehen weiter
Die Fragen, die Knezevic aufgeworfen hat, bleiben dennoch offen, heißt es in der Mitteilung weiter. Diese Auseinandersetzungen sollen jetzt transparent und „ohne Einschüchterung“ weitergeführt werden. (sr)