Hamburger Bündnis fordert : Nehmt die Geflüchteten aus Bosnien auf
Bihac –
Ihnen wurde eine Strom- und Wasser-Anbindung versprochen – stattdessen wurde das Flüchtlingslager Lipa in Bosnien-Herzegowina im Dezember letzten Jahres geräumt. Seitdem leben zahlreiche Migranten nahe der bosnischen Stadt Bihac auf der Straße. In Eiseskälte fehlt es ihnen an Nahrung, Wasser und einem Dach über dem Kopf. Ein Hamburgisches Bündnis fordert nun die Aufnahme der Menschen in Not.
Das Bündnis „Solidarische Stadt Hamburg“ fordert von der Stadt Hamburg ein Aufnahme-Programm: „Sehr geehrte Senator*innen, dass unsere Stadt keine EU-Außengrenze hat, rechtfertigt sicher auch in Ihren Augen nicht, über dieses Ausmaß an Inhumanität und Menschenrechtsverletzungen gegenüber Flüchtenden auf europäischem Boden den Mantel des Schweigens auszubreiten“, heißt es in der Mitteilung.
Bosnien: Flüchtende leben in Eiseskälte, Hamburg soll helfen
Seit dem 10. Januar hätten bereits knapp 20 Organisationen, sowie mehr als 50 Einzelpersonen diesen Appell an den Hamburger Senat unterzeichnet.
8000 bis 10.000 Menschen seien es inzwischen, die größtenteils über Griechenland geflohen sind und sich derzeit unter „verheerenden Bedingungen“ in Bosnien aufhalten, so schätzt das Bündnis „Solidarische Stadt Hamburg“ in einer Mitteilung.
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Sie würden dort von den Behörden „drangsaliert“ und seien rassistischen Anfeindungen ausgesetzt. Als „unmenschlich“ bezeichnet das Bündnis die Zustände.
Bosnien: Flüchtende leben in Eiseskälte auf der Straße
„Hungernde, obdachlose, mit Badelatschen an den Füßen umherirrende“ Flüchtende harren bei Minusgraden im Freien aus, so das Bündnis, die Lage in Bosnien sei dramatisch.
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Hamburger Bündnis fordert Aufnahme von Flüchtenden
Die Stadt Hamburg solle als erstes Bundesland etwas daran ändern: „Wir appellieren deshalb an Sie, angesichts der dramatischen Notsituation in Bosnien mit größter Entschlossenheit das in ihrer Macht Stehende zu tun, um mit anderen ‚willigen‘ Bundesländern gemeinsam alle Flüchtenden von dort nach Deutschland zu holen“.