Nach Warnung von CDU-Chef: Hamburger Grüne fordert Ploß heraus
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Hamburgs CDU-Chef Christoph Ploß (35) machte Anfang der Woche sehr deutlich, dass er nach der Bundestagswahl nicht mit den Grünen zusammenarbeiten will. Er warf der Partei unter anderem vor, die Freiheit der Bürger einschränken zu wollen und auf dem linken Auge blind zu sein. Die Grüne Katharina Beck (38) aus Winterhude will das nicht so stehen lassen und fordert Ploß heraus.
Was war passiert? „CDU und Grüne – das passt nicht zusammen“, sagte Ploß in einem Gespräch mit der „Bild“. Laut dem Bericht mache er das an fünf großen Themenfeldern fest: Innenpolitik, Migration, Wirtschaft, Umwelt und Verteidigung.
Hamburgs CDU-Chef: „Grüne hofieren die Antifa“
Laut Ploß wollen die Grünen auch „die Freiheit von immer mehr Bürgern einschränken“. Weiter warf er der Partei vor: „Zahlreiche Grüne hofieren die Antifa und verharmlosen Linksextremismus.“ Die Grünen seien auf dem linken Auge blind. „Wir als CDU halten dagegen und sagen: Jeder Extremist ist Mist – egal ob von links oder von rechts.“
Hamburger Grüne fordert Ploß heraus
„Kann es nicht etwa gar sein, dass Sie insgesamt blind sind und noch dazu ganz besonders auf dem rechten Auge?“, schreibt die Hamburger Grüne Katharina Beck in einer Antwort an Ploß auf ihrer Webseite.
Beck ist in Hamburg bisher noch nicht jedem bekannt. Das könnte sich aber demnächst ändern, denn sie will auf Listenplatz 1 bei den Hamburger Grünen für die Bundestagswahl. Beruflich arbeitet sie als Senior Managerin mit Konzernvorständen an deren Klimastrategien.
Hamburger Grüne antwortet Ploß: „CDU lässt Menschen fast erfrieren“
„Ich habe zu allen fünf Themenfeldern Argumente aufgeschrieben, die seine Behauptungen widerlegen“, sagt Beck auf Nachfrage der MOPO.
Zum Thema Migration schreibt sie zum Beispiel, dass Freiheit auch Verantwortung bedeutet und sagt in Richtung der Union: „Wir lassen gerade als Nation, und die CDU als christliche Partei, Tausende von Menschen in Flüchtlingslagern in Griechenland fast erfrieren und verhungern.“
Hamburg: Beck fordert Ploß zum Streitgespräch heraus
Für die Kritik von Ploß hat Beck nur Unverständnis übrig. Die Situation in Deutschland sei im Moment eine „unfassbar dramatische“ für viele Menschen, sie würden um ihre Existenz bangen. „Und dann fällt führenden Politiker*innen wie Herrn Ploß nichts besseres ein, als mit Populismus uralte Ressentiments und Ängste zu schüren“, so Beck zur MOPO.
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Sowas führe dazu, dass „wir nicht mehr über gute Ideen oder das bessere Argument sprechen“. Sie fordert Ploß deshalb zum Streitgespräch auf. „Mein Angebot für ein Streitgespräch steht – ich meine das ernst. Wir sollten wieder mehr miteinander diskutieren als aneinander vorbei“, so Beck zur MOPO.
Duell zwischen Beck und Ploß im Bezirk Nord?
Ein Vorgeschmack auf den Bundestagswahlkampf im Bezirk-Nord? Beck kandidiert dort für das Grünen-Direktmandat. Aktuell ist der Bezirk Ploß‘ Arena: Im letzten Bundestagswahlkampf holte er sich das Mandat. Dass Ploß dort in diesem Jahr wieder antreten wird, gilt als sicher. Dieses Duell könnte noch spannend werden. Bisher habe Ploß noch nicht auf das Angebot reagiert.