• Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard und Bürgermeister Peter Tschentscher (beide SPD) auf einer Landespressekonferenz.
  • Foto: imago images/Chris Emil Janßen

Tschentscher und Leonhard: Darum spielen die Bezirks-Inzidenzen keine Rolle

180,6 in Harburg – 55,8 in Eimsbüttel: Der Inzidenzvergleich zeigt Woche für Woche extreme Unterschiede zwischen den Bezirken. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Sozialsenatorin Melanie Leonhard (beide SPD) erklärten am Freitag, warum die Bezirks-Inzidenzen für den Senat nicht ausschlaggebend sind.

„Die Infektionen gehen faktisch viel seltener auf den Wohnort zurück als auf den Arbeits-, Aufenthalts- oder Aktionsort“, so Leonhard. Harburg ist mit 180,6 in der vergangenen Woche der Bezirk mit der höchsten Inzidenz gewesen.

Leonhard: Darum spielen die Bezirks-Inzidenzen keine Rolle

Die allermeisten Harburger würden aber laut Leonhard nicht in Harburg arbeiten. Außerdem hätten sie oft Berufe, die überdurchschnittlich stark gefährdet seien, wie in der Pflege oder im Einzelhandel.

Ein weiterer Punkt sei, dass einzelne Ausbruchsereignisse die Inzidenz bezirksweit verzerren. Kaum eine Maßnahme könne schon allein aus diesem Grund spezifisch für einen Bezirk betrachtet werden.

Hamburg: Das sind die Inzidenzen in den Bezirken

„Zu den Hauptbetroffenen zählt im Durchschnitt die Altersgruppe 20 bis 50 Jahre, und die Bezirke Mitte und Harburg sind mit Abstand die jüngsten“, sagte Leonhard. Der Bezirk Hamburg-Mitte lag mit einer Inzidenz von 138,29 letzte Woche auf Platz zwei. Dahinter folgten Bergedorf (97,5); Wandsbek (74,37); Altona (72,66); Hamburg-Nord (61,35) und Eimsbüttel (55,8).

Tschentscher: „Viren kennen keine Ländergrenzen“

„Die Pandemie lässt sich nicht klein machen. Die Viren kennen keine Ländergrenzen“, sagte Tschentscher. Es sei wichtig zu verstehen, dass die Mobilität ein wesentlicher Faktor in der Pandemie ist. In einer Metropolregion wie Hamburg entstehe allein aufgrund der etwa 100.000 Berufspendler täglich schon viel Bewegung.

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„Ich bin dafür, dass wir an der Stelle, wo Regeln zu Mobilität führen können, möglichst einheitlich vorgehen“, so Tschentscher. Aktuell sei Deutschland schon in einer schwierigeren Lage als vor zwei Wochen, daher sei es auch nicht leicht, jetzt zu Ostern Sonderregelungen in Bezug auf den Tourismus zu treffen.

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