Novak Djokovic steht vor Gericht
  • Novak Djokovic darf darauf hoffen, in Australien bleiben zu dürfen.
  • Foto: dpa

Djokovic siegt vor Gericht – und muss weiter zittern

Dem Einspruch des serbischen Tennisprofis Novak Djokovic gegen seine verweigerte Einreise nach Australien ist stattgegeben worden. Das entschied ein Gericht am Montag in Melbourne. Welche Folgen das für die Teilnahme des Titelverteidigers an den in einer Woche beginnenden Australian Open hat, war zunächst unklar. Die australische Regierung kündigte bereits an, eine erneute Aufhebung von Djokovics Visum prüfen zu wollen.

Schon im ersten Teil seiner Anhörung hatte Djokovic einen kleinen Funken Hoffnung im Kampf gegen die drohende Abschiebung erhalten. „Was mehr hätte dieser Mann noch tun können?“ – diese Frage stellte Richter Anthony Kelly in den Raum. Djokovic durfte für die Anhörung die Unterkunft für Ausreisepflichtige verlassen und das Geschehen an einem Ort der Wahl seiner Rechtsberater verfolgen.

Die Anwälte des laut Gerichtsakten ungeimpften Djokovic betonten, der Tennisstar habe „absolut alles getan“, was er für die Einreise nach Australien für erforderlich hielt. Dies gehe aus den Protokollen und Aufzeichnungen der Interaktionen ihres Mandanten mit den australischen Grenzschutzbehörden hervor. 

Online-System zur Live-Übertragung bricht zusammen

Kelly gab an, dass Djokovic Beweise für eine medizinische Ausnahmegenehmigung von einem „Professor und einem äußerst qualifizierten Arzt“ vorgelegt habe. Auch ein von der Regierung Victorias unabhängiges Expertengremium habe ihn bestätigt. Das Verfahren verzögerte sich immer wieder, da das Online-System zur Live-Übertragung des Gerichts aufgrund des weltweiten Interesses zusammenbrach. 


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Am frühen Morgen mitteleuropäischer Zeit legten dann die Vertreter des Innenministeriums ihre Sicht auf den Fall darl – es kam erneut zu Verzögerungen. 

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Djokovic war spät am Mittwoch in Melbourne angekommen, um als Titelverteidiger ab dem 17. Januar bei den Australian Open an den Start zu gehen. Nach der Ankunft annullierten die Grenzbehörden jedoch wegen Nichterfüllung der Pandemie-Einreisebestimmungen sein Visum. Dagegen gingen die Anwälte des 34 Jahre alten Serben vor.

Djokovic-Anhänger jubeln vor dem Gerichtsgebäude

Bei Djokovics Familie und Fans sorgte der erste Erfolg für Erleichterung. Vor dem „Federal Circuit and Family Court of Australia“ hatten sich am Montag Anhänger des 20-maligen Grand-Slam-Siegers eingefunden. Djokovic sollte nach dem Richterspruch unverzüglich seinen Pass und persönliche Gegenstände zurückbekommen.

Djokovic droht eine dreijährige Einreisesperre

Einwanderungsminister Alex Hawke hat Medienberichten zufolge vier Stunden Zeit, sein persönliches Recht auf Aufhebung des Visums wahrzunehmen. Es werde darüber beraten, ob er dies tun wolle. Auch dagegen könnte Djokovic, dem dann eine Einreiseverweigerung nach Australien für die kommenden drei Jahre drohen würde, jedoch vorgehen.

Darum wurde Djokovic‘ Einspruch stattgegeben

Zur Entscheidung, dem Einspruch des Tennis-Stars, stattzugeben, trug der Ablauf der Ereignisse nach dem Eintreffen am Flughafen bei, wie Kelly verdeutlichte. Um 5.20 Uhr am vergangenen Donnerstagmorgen sei Djokovic informiert worden, er habe bis 8.30 Uhr Zeit, sich zur Aufhebung des Visums zu äußern. Er sei aber ab 6.14 Uhr befragt worden, die Entscheidung sei um 7.42 Uhr gefallen – also zu früh. (sid/dpa/fa)

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