Fremdenhass: Kölner Ex-CDU-Politiker schießt auf Mann – Haftstrafe
Der ehemalige Kölner CDU-Politiker Hans-Josef Bähner wandert in den Knast. Am Montag wurde er zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er 2019 eine Gruppe junger Männer rassistisch beleidigt und einem von ihnen mit einer illegalen Waffe in die Schulter geschossen und dabei schwer verletzt hatte.
In der Tatnacht im Dezember 2019 hatte der damals 20-jährige Mann mit drei Begleitern am Rheinufer im Kölner Stadtteil Porz in unmittelbarer Nähe zum Grundstück von Bähner Alkohol getrunken und Musik gehört. Bähner habe dann einen Streit mit den Männern angefangen und sie dabei unter anderem als „Drecks-Kanacken“ beleidigt. Wie die „taz“ berichtet, sieht auch die Staatsanwaltschaft dies als erwiesen an. Bähner habe dabei eine „fremdenfeindliche Gesinnung“ an den Tag gelegt, urteilte das Gericht. Bähner bestritt die Beleidigungen.
Ex-CDU-Politiker Bähner zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt
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Im Zuge des Streits schoss der Lokalpolitiker dann mit einer Waffe, die er im illegalen Besitz hatte, auf den jungen Mann und verletzte ihn schwer an der Schulter. Wie die „taz“ berichtet, habe er heute noch Schmerzen und psychische Probleme. Der Lokalpolitiker hatte den Schuss durch seine Verteidiger am ersten Verhandlungstag zwar eingeräumt, aber als Unfallgeschehen darstellen lassen.
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Das Gericht kam zu einer anderen Einschätzung. Demnach gab Bähner „einen gezielten Schuss in Richtung Oberkörper“ des Mannes ab. Das Urteil gegen den CDU-Mann ist nicht rechtskräftig, Revision kann eingelegt werden. (alp)