Ärger um Corona-Regel: Darum müssen Schüler Masken tragen – und Erwachsene nicht
Schülerinnen und Schüler sollen beim Sport in Turnhallen jetzt Masken tragen. Diese neue angekündigte Maßnahme der Schulbehörde sorgt auf Twitter für digitales Kopfschütteln – schließlich gilt das für Erwachsene in Fitnesscentern so nicht. Und viele fragen sich, wie das überhaupt funktionieren soll…
Die Infektionszahlen steigen und Hamburgs Schulen sollen trotz Präsenzunterricht sicherer werden – damit begründete die Schulbehörde verschärfte Sicherheitsmaßnahmen in den Schulen, die ab kommenden Montag gelten sollen. Neben der Ausweitung der Testpflicht geht es dabei vor allem um eins: Maskenpflicht für alle Schüler:innen beim Sportunterricht in Innenräumen.
Maskenpflicht im Sport in Hamburg: Regeln für Kinder und Erwachsene unterschiedlich
Auf Twitter sorgte diese Ankündigung für harsche Kritik: Viele Nutzer fragen sich, wie Sport unter diesen Bedingungen überhaupt funktionieren soll und finden die Regelung angesichts der meist milden Covid-Verläufe bei Kindern unverhältnismäßig oder unfair, weil beim Sport für Erwachsene andere Regeln gelten. Tatsächlich können Erwachsene ihrem Freizeitsport auch in Innenräumen zumindest an festen Plätzen ohne Maske frönen. Wenn man aber etwa im Fitnesscenter das Gerät wechselt, muss die Maske wieder aufgesetzt werden.
Der Unterschied, so argumentiert die Behörde, ist die 2G-Plus-Regelung: Denn in Vereinen, Fitnesscentern und Schwimmbädern gilt seit dem 10. Januar 2G-Plus. Teilnehmen kann also nur, wer doppelt geimpft oder genesen ist und zusätzlich ein tagesaktuelles negatives Testergebnis nachweisen kann oder geboostert ist. Dafür dürfen Kurse und Fitnesscenter unter 2G-Plus aber theoretisch auch wieder voll besetzt werden.
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Im Freizeitsport sind Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren wegen der ohnehin schon regelmäßig stattfinden Tests in der Schule von dieser zusätzlichen Testpflicht befreit – und auch für sie gilt hier die Maskenbefreiung am Platz. Wer von ihnen noch nicht doppelt geimpft oder genesen ist, hat allerdings keinen Zugang.
Hamburger Behörde: 2G-Plus beim Schulsport nicht möglich
Beim Schulsport ginge 2G-Plus aber nicht, so die Behörde, „weil viele Schülerinnen und Schüler nicht geimpft sind, beziehungsweise sich auch gar nicht impfen können.“ Zudem könnten sich die Schüler:innen dem Sportunterricht wegen der Schul- und Präsenzpflicht nicht wie dem Freizeitsport entziehen. „Deswegen haben wir als Schulbehörde eine besondere Fürsorgepflicht und müssen im Zweifel weitergehende Regelungen treffen“, so der Behördensprecher Peter Albrecht zur MOPO.
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Und wie soll das praktisch ablaufen? Wenn es das Wetter zulässt, soll der Sportunterricht zwar im Freien und damit ohne Maske stattfinden. In Innenräumen soll mit Maske auf Übungen und Aufgaben, bei denen das „Herz-Kreislauf-System in höherem Maße belastet wird“, verzichtet werden, so die Behördenmitteilung. „Wir sind uns sicher, dass Hamburgs Sportlehrkräfte die getroffenen Rahmenbedingungen vernünftig und angemessen umsetzen werden, wie das auch in der Vergangenheit der Fall war“, so Albrecht auf MOPO-Nachfrage, welche Übungen dann im Sportunterricht überhaupt noch möglich sind. Im Rahmen der letzten Corona-Welle habe die Maskenpflicht im Sportunterricht bereits bei einer Reihe von Angeboten gut funktioniert – es sei in jedem Fall besser, als ihn ganz ausfallen zu lassen.