Fliegerbombe mitten in Hamburg: Evakuierung und Sperrung: So lief die Entschärfung ab
St. Pauli –
Bei Sondierungsarbeiten auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg ist am Mittwoch ein größerer Sprengkörper gefunden worden. Ein Sperrradius wurde eingerichtet, mehrere Häuser evakuiert – wegen Corona zeichnete sich ein komplizierter Einsatz ab. Erst am späten Abend wurde die Bombe vom Kampfmittelräumdienst unschädlich gemacht.
Wie die Polizei mitteilte, waren Arbeiter einer Baufirma gegen 14.20 Uhr auf das Kampfmittel gestoßen. Erste Sichtungen der Feuerwehr ergaben: Bei dem Fund handelt es sich um eine 500 Pfund schwere englische Fliegerbombe.
Hamburg: Sprengkörper auf dem Heiligengeistfeld gefunden
Der Bereich Budapester Straße wurde gesperrt, darüber hinaus ein Evakuierungsradius von 300 und ein Sperrradius von 500 Metern eingerichtet – Vorbereitungen für die Entschärfung. Im Sperrradius wurde luftschutzmäßiges Verhalten angeordnet, heißt: Häuser nicht verlassen, Fenster und Türen geschlossen halten, kein Personen- und Fahrzeugverkehr auf Straßen und Gehwegen.
Viele Bewohner umliegender Häuser mussten ihre Häuser verlassen. Nach Schätzungen der Feuerwehr waren Hunderte Menschen betroffen. Wegen der Corona-Pandemie zeichnete sich eine ziemlich komplizierte Evakuierung ab.
Denn: So viele Menschen coronakonform wegzubringen und unterzubringen sei nicht einfach, sagte ein Feuerwehrsprecher. „Wir können sie ja nicht alle in einer Turnhalle unterbringen.“
Bombenfund auf St. Pauli: Anwohner evakuiert, Bahn-Verkehr eingestellt
Zunächst wurde deshalb mit dem Bezirksamt Mitte das weitere Vorgehen abgestimmt. Erst danach könne mit der Entschärfung begonnen werden, sagte der Sprecher am Nachmittag.
Der U-Bahn-Verkehr, der unter dem Heiligengeistfeld verläuft, wurde vorübergehend eingestellt. Zwischen 20.30 Uhr und 22.45 Uhr wurde für die Linie 3 einen Ersatzverkehr mit Bussen zwischen zwischen Baumwall und Schlump eingerichtet. Alternativ konnte auch die U2 genutzt werden, wie die Hochbahn mitteilte.
567 Menschen mussten die Sperrzone verlassen. Für all diejenigen, die während des Einsatzes eine Unterkunft benötigten, wurden die Messehallen geöffnet.
Fliegerbombe auf dem Heiligengeistfeld entschärft
Um 21.51 Uhr begann der Kampfmittelräumdienst mit der Entschärfung der Fliegerbombe. Dabei wurde der Zünder kontrolliert gesprengt. Nach etwa 45 Minuten gab die Feuerwehr per Twitter Entwarnung: Die Bombe konnte erfolgreich entschärft werden. Nach und nach wurden alle zuvor eingerichteten Sperrungen aufgehoben.
Neben insgesamt 400 Kräften von Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen, Bezirksamt und Hochbahn waren auch fünf Hunde im Einsatz.