Smarsch muss BVB-Star Haaland stoppen: St. Pauli wittert Pokal-Sensation
Am Anfang war die Aufarbeitung des Aue-Spiels. „Das hat dann schon ein bisschen Zeit in Anspruch genommen, weil wir uns da über ein paar Sachen geärgert haben“, sagte Timo Schultz in Bezug auf das 2:2 vom Samstag. Aber danach begann das Kribbeln, der Pokal-Hit gegen Borussia Dortmund hat auch St. Paulis Trainer in seinen Bann gezogen.
„Es ist ein tolles DFB-Pokalspiel für uns am Millerntor mit einem richtig attraktiven Gegner“, sagte Schultz. Der BVB sei „eine der zwei zurzeit besten Mannschaften Deutschlands, sie haben einen fantastischen Kader“. Entsprechend groß sei die Vorfreude, man wisse natürlich, dass da eine tolle Mannschaft mit tollen Spielern auf einen zukomme. „Aber deswegen haben wir die ersten beiden Runden überstanden, um so ein Spiel zu haben.“
St. Paulis Coach Timo Schultz: „Wir rechnen uns schon ein bisschen was aus“
Eines, das Schultz natürlich nicht im Vorfeld abgeschenkt wissen will. „Wir rechnen uns schon ein bisschen was aus, auch wenn wir wissen, dass wir nicht unbedingt der Favorit sind.“ An der grundsätzlich forschen Art werde man nichts ändern, „wir werden auch gegen diesen Gegner mal versuchen, hoch zu pressen, Fußball zu spielen, unsere Stärken auf den Platz zu bringen“. All das mit dem gebotenen Respekt: „Es wäre vermessen von uns zu sagen, dass wir da irgendwo große Schwächen sehen oder dass die Abwehr des BVB wackelig ist. Da spielt mit Mats Hummels ein Weltmeister.“
Aber man wolle schon versuchen, Lücken zu finden, „Feldvorteile in gewissen Zonen zu ergaunern. Wir haben auch unsere Stärken, und ich sehe uns nicht chancenlos. Am Millerntor rechnen wir uns immer etwas aus, auch wenn es unfassbar schade ist, dass das Spiel vor nur 2000 Zuschauern stattfindet.“ Bei einem ausverkauften Haus, da ist sich Schultz sicher, „hätten unsere Fans richtig Alarm gemacht“.
St. Pauli will den BVB stressen, Dortmunds Coach Rose mahnt die Seinen zur Vorsicht
Aber egal. Wenn man es schaffe, den BVB zu „stressen“, ihn unter Druck zu setzen, „so dass sie nicht ihren Stiefel runterspielen können, dann hat man schon viel gewonnen“. Und in Dortmund geht man augenscheinlich davon aus, dass das passieren kann. „Wir müssen aufmerksam und wach sein“, mahnte Coach Marco Rose, der große Stücke auf die Hamburger hält: „St. Pauli steht zurecht dort oben in der Zweiten Liga. Und ich glaube, dass wenig dagegen spricht, dass wir sie nächstes Jahr in der Ersten Liga wiedersehen.“
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Ob er dann noch Erling Haland unter seinen Fittichen hat, ist offen, es werde „ständig spekuliert und erzählt“, sagte Rose. Auf St. Pauli wird der derzeit wohl begehrteste Stürmer des Planeten dabei sein und es vor allem mit einem zu tun bekommen, der zwar offenbar den gleichen Frisör, aber ansonsten in Sachen Vita mit dem Superstar wenig gemein hat.
Schultz wünscht Pokal-Keeper Dennis Smarsch, dass er „über sich hinaus wächst“
Dennis Smarsch also gegen Haaland – alles Zopfsache am Millerntor. „Er freut sich wie alle anderen auf das Spiel“, wusste Schultz über seinen Pokal-Keeper zu berichten. „Er hatte maßgeblichen Anteil, dass wir in Magdeburg und Dresden gewonnen haben, er präsentiert sich top im Training.“ Er sei sicher, dass Smarsch abermals eine klasse Leistung abliefern werde. „Und ich hätte nichts dagegen, wenn er über sich hinaus wächst und kein Gegentor bekommt.“
Was gleichbedeutend damit wäre, dass mindestens Verlängerung und Elfmeterschießen garantiert sind. Und die Sensation in Reichweite. Aber bis dahin wird es ein weiter, weiter Weg für den FC St. Pauli.