Anti-Atomkraft-Aktivist Jochen Stay ist am vergangenen Samstag im Alter von 56 Jahren unerwartet gestorben.
  • Anti-Atomkraft-Aktivist Jochen Stay ist am vergangenen Samstag im Alter von 56 Jahren unerwartet gestorben.
  • Foto: dpa | Swen Pförtner

Held der Anti-Atomkraft-Bewegung Jochen Stay ist tot

Jochen Stay setzte sich als Aktivist („.ausgestrahlt“) und Autor („Einstieg oder Ausstieg?“) jahrzehntelang für das Ende der Atomkraft ein. Jetzt ist das Gesicht der norddeutschen Anti-Atom-Bewegung mit 56 Jahren überraschend gestorben.

„Am Wochenende hat uns völlig überraschend die Nachricht erreicht: Unser Freund, Mitstreiter und Kollege Jochen Stay ist tot“, teilte „.ausgestrahlt“ am Dienstag mit. Stay, der in Suerhop im Landkreis Harburg lebte, war Mitgründer, Geschäftsführer und Sprecher der 2008 gegründeten Organisation.

Anti-Atom-Aktivist Jochen Stay überraschend gestorben

„Jochens Tod ist nicht nur für ,.ausgestrahlt‘ ein immenser Verlust. Sein Wirken hat die Anti-Atom-Bewegung seit den 80er Jahren mitgeprägt und zu vielen ihrer Erfolge maßgeblich beigetragen. Auch zahlreiche andere Bewegungen und Kampagnen profitierten von Jochens Erfahrung und Rat“, heißt es im Nachruf weiter.

Noch am Freitag habe es gemeinsam mit Jochen Stay, der „.ausgestrahlt“ zufolge an einer Herzerkrankung litt, Planungen über die Themen und Aktionen der nächsten Monate gegeben. Die gesundheitlichen Probleme hätten den 56-Jährigen nicht von Plänen und Projekten abgehalten. „Mehr als schmerzvoll“ sei es nun, dass Jochen Stay die Abschaltung des letzten Atomkraftwerks in Deutschland nicht mehr miterleben kann.

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Jochen Stay wurde 1965 in Mannheim geboren. Nach „.ausgestrahlt“-Angaben zählte Stay seit den 80er Jahren zu einer der prägenden Figuren der deutschen Anti-Atomkraft-Bewegung. Ab Mitte der 90er Jahre organisierte er mit der Initiative „X-tausendmal quer“ die Sitzblockaden der Castor-Transporte nach Gorleben (Landkreis Lüchow-Dannenberg).


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Später sorgte Jochen Stay als einer der Organisatoren der Menschenkette zwischen dem als „Pannenmeiler“ bekannten Akw Krümmel und dem Akw Brunsbüttel für mediales Aufsehen. 2010 demonstrierten rund 120.000 Menschen auf einer knapp 130 Kilometer langen Strecke gegen die damals diskutierten Laufzeitverlängerungen der Atomkraftwerke.

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