Keine Chance in Gießen: Jürgen Rich (m.) kann dem Ball nur hinterherschauen.
  • Keine Chance in Gießen: Jürgen Rich (M.) kann dem Ball nur hinterherschauen.
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Hamburg Towers: Chancenlos im Corona-Chaos

Es waren gebrauchte Tage, die die Hamburg Towers wohl schnell wieder vergessen wollen: Erst die deutliche Eurocup-Pleite in Belgrad, dann der Corona-Schock und schlussendlich die bittere, aber verdiente Niederlage beim Abstiegskandidaten in Gießen (73:100). Das abzuhaken, wird aber nicht leicht fallen. Vor allem weil der Corona-Ausbruch die Türme weiter beschäftigen wird.

Die Towers konnten – rückblickend betrachtet – nur zuschauen. Gießen, eigentlich von Abgängen geplagt, schaffte es, die Hamburger in die Knie zu zwingen, offensiv wie defensiv. In jedem Viertel erwischten sie den besseren Start, am Ende spielten sie das eiskalt aus und verwehrten den Hamburgern jegliche Chance auf ein Comeback. Vor allem dank ihrer Guards Kendale McCullum und Florian Koch, die zusammen überragende 46 Punkte machten.

Jaylon Brown feiert sein Comeback für die Hamburg Towers

Einziger Lichtblick aus Hamburger Sicht: Jaylon Brown, der völlig unerwartet sein Comeback in Gießen feierte und mit 24 Punkten gleich zum Topscorer seines Teams avancierte. „Ich wusste nicht, dass ich spielen werde, auch nicht, ob ich überhaupt bereit war. Ich habe drei Wochen nicht trainiert“, sagte er nach der Partie.

Towers-Trainer Pedro Calles passt seinen Spielstil an

Brown war bereit – seine Mitspieler aber wirkten müde und nicht auf der Höhe. Defensiv ließen sie die eigentlich gewohnte Aggressivität fehlen. Das Ergebnis: zu viele Ballverluste (19) und zu wenig Ballgewinne (fünf). Calles ließ im Schlussviertel sogar eine eher für müde Beine angepasste Zone spielen – etwas, was gar nicht zum Spielstil des Spaniers passt.

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„Leider konnten wir uns auf das heutige Spiel nicht vorbereiten, da wir seit unserem letzten Spiel kein Teamtraining hatten“, so ein sichtlich gefrusteter Calles. „In Kombination mit unseren Verletzungen und den täglichen Neuigkeiten in Bezug auf neue Corona-Infektionen haben wir keinen Weg gefunden, um für dieses Spiel bereit zu sein.“

McCallum und Meisner mit dem Coronavirus infiziert

Mittwoch geht es bereits im Eurocup weiter, dann kommt Joventut Badalona in den Inselpark. Für die Towers, denen in Gießen nur neun Spieler zur Verfügung gestanden hatten, wird es die nächste Zerreißprobe: Ray McCallum und Lukas Meisner sind mit Corona infiziert, werden ausfallen und mindestens bis Freitag wohl in Quarantäne bleiben müssen. Zwei weitere Spieler – welche, darin hüllen sich die Towers in Schweigen – werden ebenfalls nicht einsatzfähig sein. Stammspieler Seth Hinrichs ist auch krank. Ob er mit dem Coronavirus infiziert ist, war bisher aber nicht sicher.

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