Handball
  • Siegtorschütze Patrick Zieker (l.) und Johannes Golla jubeln nach dem Spiel.
  • Foto: dpa

Corana-EM endet für deutsche Handballer mit „persönlichem Titel“

Nach Haus mit Applaus! Deutschlands Handballer haben den Corona-Widrigkeiten getrotzt und einen versöhnlichen EM-Abschied hingelegt. Das 13-köpfige Rumpfteam von Bundestrainer Alfred Gislason bezwang Russland dank einer Energieleistung im vierten Hauptrundenspiel 30:29 (16:12) und bewies zum Abschluss eines verrückten Turniers ganz viel Charakter. „Das ist unser persönlicher EM-Titel“, beschrieb der Hamburger Torwart Johannes Bitter die Bedeutung des Erfolges.

Nicht mal eine richtige Abwehr konnte Gislason in Bratislava aufbieten, weil nach den positiven Corona-Tests von Patrick Wiencek und Simon Ernst nur noch Kapitän Johannes Golla als Defensivspezialist übrig geblieben war. Dennoch erwischte die DHB-Auswahl einen guten Start, was auch am starken Torhüter Daniel Rebmann lag. Der nachnominierte Turnier-Debütant aus Göppingen durfte erstmals bei der EM von Beginn an ran und überzeugte mit zahlreichen Paraden. Mit einer Vier-Tore-Führung ging es in die Pause.

Handball-EM: DHB-Auswahl beendet Turnier mit Sieg über Russland

Allerdings machte sich im siebten Spiel in elf Tagen auch der Kräfteverschleiß bemerkbar. Die Partie blieb deshalb spannend bis zum Schluss, beim 26:25 (51.) ging Russland erstmals in Führung. Die Partie entschied ein Doppel-Kempa zwölf Sekunden vor dem Ende, Patrick Zieker verwandelte eiskalt.

„Es ist ein gutes Gefühl, sich so zu verabschieden“, sagte Golla, mit sechs Toren bester Schütze. „Natürlich hätten wir gerne noch zwei Spiele mehr gemacht, aber es war auch anstrengend für Körper und Kopf, wegen der vielen Unsicherheiten. Insofern ist es auch gut, einen Haken daran zu machen.“ Coach Gislason war stolz: „Das sagt alles über den Charakter der Mannschaft.”

Heute Morgen werden nur vier jener 17 Spieler in den Charterflieger nach Frankfurt klettern, die exakt zwei Wochen zuvor voller Vorfreude und Euphorie die EM-Mission angetreten hatten. Neben Golla blieben einzig Philipp Weber, Julian Köster und Lukas Zerbe durchgängig negativ.

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