Hamburg braucht noch viel mehr Anwohnerparkzonen
Wir bekommen wöchentlich Leserbriefe zum Thema Anwohnerparken. Häufig wird das als Geldmacherei seitens der Stadt angeprangert, auf grüne „Auto-Hasser“ geschimpft. Als dann noch die Preiserhöhung von 30 auf 65 Euro beschlossen wurde, war die Kritik besonders groß. Ganz ehrlich: Warum sollte ich, der selbst ein Auto besitzt, meinen Wagen auf öffentlichem Grund kostenfrei stellen dürfen? Warum sollen Pendler, die auch den HVV nutzen könnten, die Flächen in den dicht besiedelten Stadtteilen zuparken dürfen, ohne dafür zu bezahlen?
Mobilitätswende geht nur mit weniger Autos
Im Übrigen profitiere ich als Autobesitzer ja auch, wenn mein Viertel nicht von Auswärtigen zugestellt wird. Wir brauchen dringend weniger Lärm- und Abgasbelastung durch Autos in den Großstädten. Dafür braucht es aber Veränderungen – die sind manchmal schmerzhaft. Metropolen wie Paris sind da deutlich rigoroser in den Maßnahmen. Auch in Sachen Tempolimits.
Das könnte Sie auch interessieren: Bezirkschef will Anwohnerparken in ganz Hamburg
Ich fahre sehr gerne Auto. Ich liebe es schnell unterwegs zu sein, schätze den Komfort – selbst bei meinem Mittelklassewagen. Aber ich sehe die Notwendigkeit, dass es eine Mobilitätswende geben muss. Und ein Mosaikstein dabei ist eben, die Attraktivität des Autofahrens in der Stadt zu verringern. Zeitgleich – und das ist genauso wichtig – müssen Anreize für einen Umstieg geschaffen werden. Der ÖPNV muss ausgebaut und günstiger, Fuß- und Radwege breiter werden. Nur so lassen sich Kritiker hoffentlich überzeugen.