Schülerkammer Hamburg
  • „Das Schulessen ist zu teuer“: Charlotte Schmiedel und Jacob Pensky von der Schüler:innenkammer Hamburg.
  • Foto: hfr

Schüler:innenkammer kritisiert: Schulessen zu teuer für arme Familien!

Es ist eine Preiserhöhung um satte 15 Prozent: Ab nächste Woche kostet das Essen in Hamburgs Schulen nicht mehr 3,50 Euro, sondern glatte vier Euro. Zu viel, meinen Vertreter der Schüler:innenkammer in der Hansestadt. Sie kritisieren Schulsenator Ties Rabe (SPD) scharf für die Streichung des städtischen Zuschusses und fordern einen sozialen Ausgleich.

„Diese und zukünftige Preiserhöhungen werden viele Hamburger Familien nicht mehr finanzieren können“, erklärte Charlotte Schmiedel, Landesvorsitzende der Schüler:innenkammer Hamburg (SKH). Schon jetzt seien rund 30 Prozent der Schüler auf Zuschüsse für das Mittagessen angewiesen. Die nun anstehende Erhöhung könnten gerade sozial schwächere Haushalte sich nicht mehr leisten. „Die Schüler:innenkammer Hamburg fordert daher einen sozial gestaffelten Zuschuss auf Schulessen in Sekundarstufe 1+2“, so Schmiedel.

Hamburg: Schüler fordern einkommensabhängige Zuschüsse wie in den Grundschulen

Schmiedels Stellvertreter Jacob Pensky verweist darauf, dass die vorhandene Sozialstaffel in den Grundschulen gut funktioniere. „Abhängig vom Elterngehalt, wird hier ein Teil des Essens von der Stadt finanziert. Nur so wird die Teilnahme am Schulessen nicht zu einer Frage des Elterneinkommens.“ Das müsse auch für die weiterführenden Schulen gelten.

Auch die Hamburger Elternkammer hatte die Maßnahme kritisiert: „Wir halten es für einen falschen Schritt in Sachen soziale Gerechtigkeit, Eltern jetzt in dieser Pandemie Hochphase mit zusätzlichen Kosten zu belasten“, so Thomas Köster aus dem Vorstand.

Schulbehörde: Zwei Drittel der Kosten werden übernommen

Die Schulbehörde verweist darauf, dass die Preise beim Essen zum ersten Mal seit zehn Jahren erhöht würden. Gerade wegen der Corona-Notsituation habe man eine Aufstockung für eine befristete Zeit weiter finanziert. Nun seien die Mittel ausgeschöpft.

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„Insgesamt übernimmt die Schulbehörde von den rund 60 Millionen Euro für das Schulessen pro Jahr ohnehin bereits zwei Drittel der Kosten“, betont eine Sprecherin. Ein Drittel davon beträfe die Kinder von Transferleistungsempfängern (Hartz IV). Ein weiteres Drittel werde für die sozial gestaffelten Mittagessenspreise an Grundschulen verwendet. „Eine Sozialstaffel auch an den weiterführenden Schulen, so wünschenswert sie wäre, würde uns weitere rund elf Millionen Euro pro Jahr kosten. Das ist aus dem Haushalt der Schulbehörde schlicht nicht finanzierbar“, so die Sprecherin. 

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