Mit pinkem Haar: Dieser „Schlingel“ ist die Entdeckung des Afrika-Cups
Iban Salvador ist beim Afrika-Cup der schillernde Star des krassen Außenseiters Äquatorialguinea.
Leuchtend pinke Haare, Tattoos überall – und der Ruf eines „Schlingels“: Iban Salvador fällt auf. Doch nicht nur optisch sticht der 26-Jährige auf dem Platz heraus. Aus den Tiefen der zweiten spanischen Liga aufgetaucht, mischt er mit dem krassen Außenseiter Äquatorialguinea den Afrika-Cup gerade ordentlich auf und kämpft um den Einzug ins Halbfinale.
Was ist in dieser Woche im Volkspark passiert? Jeden Freitag liefert Ihnen die Rautenpost Analysen, Updates und Transfer-Gerüchte – pünktlich zum Wochenende alle aktuellen HSV-News der Woche kurz zusammengefasst und direkt per Mail in Ihrem Postfach. Hier klicken und kostenlos abonnieren.
Doch wer ist der schillernde Paradiesvogel im Team der Nummer 114 der Weltrangliste? Nun, bislang schien das auch so manchem Gegner ein Rätsel zu sein. „Wir wissen noch nicht einmal, auf welcher Position er spielt… linker Mittelfeldspieler, Verteidiger …“, sagte Malis Kapitän Hamari Traoré der Nachrichtenagentur AFP.
Das könnte Sie auch interessieren: Katastrophe im Afrika-Cup: Viele Tote in Kamerun
Schenkt man dem FC Fuenlabrada Glauben, ist Salvador ein Spieler, der seinen Gegnern „immer Zahnschmerzen“ bereitet. Seit 2019 läuft der Offensivspieler für den spanischen Zweitligisten auf, auch seine Stationen zuvor führten ihn unter anderem über Real Valladolid quer durch die Segunda Division. Die Erfahrung hilft ihm weiter. In Afrika sei „der Fußball ganz anders als der europäische Fußball“, erklärte Salvador, dessen Familie mütterlicherseits aus Äquatorialguinea stammt: „Es gibt mehr Kontakt, das Spiel ist härter, das bin ich aus der zweiten Liga gewohnt.“
Afrika-Cup: Äquatorialguinea ist das Team der Stunde
So schreckt der im spanischen L’Hospitalet geborene Salvador auch nicht vor den großen Favoriten beim Afrika-Cup zurück: „Wir haben vor niemandem Angst“, hatte er beim spanischen Radiosender RTVE in der Gruppenphase angekündigt – und das mehrfach unter Beweis gestellt: 1:0 gegen Titelverteidiger Algerien, 1:0 gegen Sierra Leone und zuletzt der Sieg im Achtelfinal-Elfmeterkrimi gegen die Nummer 53 der Welt Mali (6:5). In der Erfolgsgeschichte Äquatorialguineas hat Salvador als zweimaliger „Man of the Match“ eine große Rolle gespielt. Dabei eilt ihm sein Ruf voraus: Denn „El Picaro“, der Schlingel, stand in Spanien des Öfteren im Verdacht, nach Kontakt mit dem Gegner Stürze allzu theatralisch zu inszenieren.
Das könnte Sie auch interessieren: Mit Außenverteidiger im Tor: Komoren verpassen Sensation beim Afrika-Cup
Sein Trainer José Rámon Sandoval kann das nicht nachvollziehen: „Er erleidet so viele Fouls, es ist die reinste Jagd.“ Die spanische Zeitung „AS“ bescheinigt Salvador auf jeden Fall „große Intelligenz, wenn es darum geht, das Spiel temporeicher oder ruhiger zu gestalten“. Er sei einer der Spieler bei Fuenlabrada „mit den besten technischen Fähigkeiten“. Diese kommen auch Äquatorialguinea zu Gute. Für die Auswahl des Landes, in dem rund 1,2 Millionen Menschen leben, debütierte er 2015 beim Afrika Cup, als der Underdog sogar das Halbfinale erreichte.
Das soll auch dieses Mal klappen. Am Sonntag (20.00 Uhr) trifft Äquatorialguinea mal wieder als Außenseiter auf den Senegal. Aber Angst hat der Schlingel mit den pinken Haaren nicht. (SID/jp)