Schon fünf tote Obdachlose: Vorwürfe an Hamburger Senat
Tödlicher Winter: Am Freitag, den 8. Januar, ist ein weiterer Obdachloser auf Hamburgs Straßen gestorben, der fünfte Todesfall binnen weniger Wochen.Das berichtet das Hamburger Straßenmagazin Hinz&Kunzt. Schon seit Beginn der Pandemie machen Akteure der Wohnungslosenhilfe auf die teils lebensgefährlichen Zustände der obdachlosen Menschen auf Hamburgs Straßen aufmerksam.
In einem Aufruf an den Senat kritisieren die Journalistin Susanne Groth und Straßensozialarbeiter Johan Grasshoff von „Leben im Abseits e.V.“, das fehlende Interesse und die mangelhafte Beteiligung der Stadt Hamburg. Für die Menschen, die auf der Straße leben, sei dieser Winter, bedingt durch die Corona-Pandemie, eine besonders gefährliche Situation.
Schon fünf tote Obdachlose: Vorwürfe an Hamburger Senat
Hunger, Kräftemangel, ein geschwächtes Immunsystem, fehlende Rückzugsmöglichkeiten und die Angst vor der Ansteckung mit dem Coronavirus seien nur einige der Risikofaktoren, die prägnante Auswirkungen auf die Gesundheit dieser Menschen haben.
Fünf Tote rund um den Jahreswechsel
An Silvester starb ein 48-Jähriger nahe den Landungsbrücken. Einen Tag später wurde ein 59-Jähriger tot auf einer Isomatte im Schanzenpark aufgefunden. Kurz darauf, in der Nacht auf den zweiten Januar, starb ein 65-Jähriger auf dem Altonaer Hauptfriedhof – vermutlich beim Versuch, sich in seinem Zelt Essen zu kochen.
Tote Obdachlose in Hamburg
Am frühen Morgen des 4. Januar entdeckte ein Passant einen toten 45-jährigen Mann unter der Überdachung eines Mehrfamilienhauses in Altona. Rund um den Jahreswechsel haben fünf Obdachlose in Hamburg ihr Leben verloren.
„Diese traurigen Todesmeldungen sind Folgen der Verelendung auf Hamburgs Straßen, auf die große Teile der Hamburger Obdachlosenhilfe seit Monaten hinweisen. Die Stadt stiehlt sich aus der Verantwortung, indem sie behauptet, im Winternotprogramm seien Betten frei“, merkt Hinz&Kunzt-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer an.
Einzelzimmer für Hamburger Obdachlose
Vertreter von Leben im Abseits e.V. setzen sich für eine Einzelunterbringung der Obdachlosen in leerstehenden Hotels und Hostels ein.
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In einer Petition an die Bürgerschaftsabgeordneten, Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) sowie Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) fordern sie eine Mitteilung darüber, welche Schritte seitens der Stadt Hamburg eingeleitet werden sollen. (mp)