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Schulen in Hamburg: In diesen Stadtteilen gehen die meisten Kinder aufs Gymnasium

Gymnasium oder Stadtteilschule? Diese beiden Möglichkeiten haben Eltern, wenn sie ihre Kinder auf eine weiterführende Schule schicken. Erstmals seit Einführung der Stadtteilschulen im Jahr 2010 hat es im Schuljahr 2019/2020 mehr Anmeldungen für diese neue Schulform als für die Gymnasien gegeben. Noch besuchen in Hamburgs wohlhabenden Stadtteilen die meisten Kinder ein Gymnasium. 

Das Statistikamt Nord hat im November seine „Stadtteilprofile 2019“ veröffentlicht. Unter anderem ist dort aufgelistet, wie hoch der prozentuale Anteil der Gymnasiasten im Stadtteil  liegt. Auf Platz 1 war im Schuljahr 2019/2020 wie bereits zuvor der reiche Stadtteil Groß Flottbek. 84,0 Prozent aller Kinder in der Sekundarstufe I lernen dort auf einem Gymnasium.

Hamburg: Hier gehen besonders viele Kinder aufs Gymnasium

Es folgen Rotherbaum (83,1 Prozent), Othmarschen (80,3 Prozent), Harvestehude (78,8 Prozent), Blankenese (78,3), Hoheluft-Ost (78,0 Prozent), Eppendorf (76,8 Prozent), Nienstedten (76,2 Prozent) sowie Wellingsbüttel (73,9 Prozent). Zum Vergleich: Im Hamburger Durchschnitt besuchen 45,2 Prozent der Kinder ein Gymnasium.  

In den ärmeren Stadtteilen gehen die wenigsten Kinder aufs Gymnasium. Von unten führt Billbrook die Liste an – hier besuchen nur 6,5 Prozent der Kinder diese Schulform, gefolgt von der Veddel (14,4 Prozent). Auch in Billwerder (14,8 Prozent) ist der Anteil der Gymnasiasten sehr niedrig, genau wie in Reitbrook (20 Prozent), Kleiner Grasbrook/Steinwerder (20,8 Prozent), Harburg (20,9 Prozent), Wilhelmsburg (22,7 Prozent), Moorburg/Altenwerder (23,9 Prozent), Dulsberg (25,1 Prozent), Hammerbrook (25,5 Prozent) sowie Steilshoop (25,7 Prozent). 

Hamburg: Stadtteilschule beliebter als Gymnasium 

Alle Kinder brauchen Chancen – egal, wo sie leben. Dass das tatsächlich klappen kann, zeigt das Beispiel von Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard. Sie ist in Wilhelmsburg und später in Harburg aufgewachsen. In der Schule hieß es, dass sich ein höherer Abschluss für sie nicht lohne, schrieb sie einst in einem Beitrag für die MOPO. Sie sei einem Lehrer noch heute dankbar dafür, dass er sie bestärkt hatte, ihrer Leidenschaft für Geschichte zu folgen. Auch dieser Rückenwind führte dazu, dass sie sich anstrengte und am Ende an der Uni Geschichte studierte. Heute hat sie einen Doktortitel, ist Senatorin und Chefin der Hamburger SPD. 

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Das Statistikamt Nord stellt seine „Stadtteilprofile 2019“ zum kostenlosen Download auf seiner Internetseite bereit. Auf der interaktiven Hamburg-Karte können Sie sehen, wie hoch der Anteil an Gymnasiasten und Stadtteilschülern in Ihrem Stadtteil ist.

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