• Die S-Bahn-Station Sternschanze könnte künftig entfallen.
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Sternschanze und Holstenstraße: Kommen diese zwei S-Bahn-Haltestellen weg?

Es könnte das anspruchsvollste Infrastruktur-Projekt werden, das Hamburg seit vielen Jahrzehnten gesehen hat: Nach Plänen des Bundes soll die Stadt einen weiteren City-Tunnel bekommen. Erste vorsichtige Kostenrechnungen: drei Milliarden Euro. Doch der Tunnel könnte weitreichende Konsequenzen haben – die S-Bahn-Stationen Sternschanze und Holstenstraße wären passé.

Schon im November vergangenen Jahres legte das Verkehrsministerium ein erstes Konzeptpapier vor, das den Mega-Tunnel und dessen Verlauf umriss. Nötig machen die Pläne der sogenannte „Deutschlandtakt“. Ab 2030 sollen bundesweit die Hauptverbindungen zwischen den großen deutschen Städten alle 30 Minuten bedient werden, dafür wären aber auch Umstellungen in Hamburg nötig.

Mega-Tunnel in Hamburg: Keine S-Bahn mehr an der Holstentraße und Sternschanze

Gerade der notorisch überlastete Hauptbahnhof müsste entlastet werden, dafür hat man beim Bund den weiteren City-Tunnel ersonnen. Der sollte, wenn er denn gebaut wird, zwischen Hauptbahnhof und dem neuen Bahnhof Altona am Diebsteich liegen. In dem Tunnel würden dann aber nicht Fernzüge verkehren, sondern die S-Bahnen, die dann wiederum an anderen Stationen auf überirdischen Gleisen Platz für den Fernverkehr machen könnten.

So könnte der Streckenverlauf des Mega-Tunnels aussehen.

So könnte der neue Streckenverlauf aussehen.

Foto:

Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur

Die ersonnene Linienführung wäre über Hauptbahnhof – Dammtor – Schlump (neue S-Bahn-Station) – Doormannsweg (neue S-Bahn-Station) – und Altona (Nord). Wegfallen würden dafür jedoch die S-Bahn-Stationen an der Holstenstraße und Sternschanze.

Hamburg: Tunnel-Bauvorhaben wäre sehr komplex

Das Bauvorhaben würde Jahre dauern und wäre nicht vor den 2030er Jahren fertig. Es gilt als sehr ambitioniert und komplex. Die Hamburger Politik reagiert nun auf die Pläne des Bundes und stellt selbst Bedingungen zum weiteren Vorgehen.

SPD und Grüne fordern in einem gemeinsamen Antrag, eine Machbarkeitsstudie zum Bau des Entlastungstunnels durchzuführen. Darin enthalten sein müssten laut der Fraktionen auch Hamburger Pläne wie das künftige S-Bahn-Betriebskonzept und die Verlagerung des Fernverkehrs vom Bahnhof Altona an den Diebsteich.

SPD und Grüne wollen Machbarkeitsstudie

„Der Berliner Vorschlag, die Verbindungsbahn durch einen Tunnel zu entlasten, kann zu einer Win-Win-Situation für Hamburg führen”, sagte der Verkehrsexperte der SPD, Ole Thorben Buschhüter. Voraussetzung sei aber, dass geklärt werde, welche Züge durch den Tunnel und welche weiterhin auf der Verbindungsbahn fahren sollen. Auch müsse die Zukunft der S-Bahn-Haltestellen Sternschanze und Holstenstraße, die Streckenführung des neuen Tunnels und dessen Anbindung an den Enden geklärt werden. „Für uns in Hamburg ist zentral, dass die Leistungsfähigkeit der S-Bahn nicht unter dem sinnvollen und notwendigen Ausbau des Fern- und Regionalverkehrs leidet.”

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Buschhüters Grünen-Kollege Gerrit Fuß betonte, „dass der Entlastungstunnel ein Herzstück des Deutschland-Takts in Norddeutschland” sei, mit dem künftig halbstündlich Züge aus Hamburg in alle Himmelsrichtungen fahren sollen. „Nichtsdestotrotz sind aus Hamburger Sicht noch viele Fragen ungeklärt. Die anstehende Machbarkeitsstudie soll deshalb verschiedenste Streckenvarianten und Haltestellenlagen untersuchen.” Auch müsse geklärt werden, ob sich ein Fernverkehrs- oder ein S-Bahn-Tunnel besser eigne.

Opposition sieht noch Klärungsbedarf

Die Linke, die den Plänen rund um den Tunnel grundsätzlich offen entgegensteht, zeigte sich erfreut, dass die Diskussion nun an Fahrt aufnimmt. „Unsere Kritik scheint angekommen zu sein. Zu recht stellt auch Rot-Grün jetzt in Frage, weshalb eigentlich das Schanzenviertel seine S-Bahn-Haltestelle verlieren soll und weshalb die Haltestelle Holstenstraße zum Alsenplatz verlegt werden soll. Und auch die Verbannung der täglich zigtausend S-Bahn-Fahrgäste in den Tunnel und damit verbunden der Verlust der Aussicht auf Binnen- und Außenalster gehören auf den Prüfstand“, sagte die verkehrspolitische Sprecherin Heike Sudmann. (fkm)
 

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