Tierversuche: Nach Skandal: Horrorlabor LPT gibt sich neuen Namen
Der Name LPT ist seit den Undercover-Recherchen von Tierschützern untrennbar mit Quälereien an Versuchstieren verbunden. Nun gibt das Unternehmen bekannt, dass es sich „neu erfindet“: Aus LPT, das 1965 gegründet wurde, wird nun die „Provivo Biosciences GmbH und Co. KG“.
„Der Beitrag, den wir für Verbraucherschutz und Arzneimittelsicherheit leisten, soll auch in unserem neuen Namen zum Ausdruck kommen“, erläutert der neue Geschäftsführer Thomas Wiedermann. Ein weiterer Grund für die Umfirmierung sei der globale Wettbewerb. Der neue Name sei prägnant und „international verständlich“.
Skandal um Tierversuche: Horrorlabor LPT gibt sich neuen Namen
Der alte Name LPT ist seit 2019 international bekannt, als schockierende Bilder von gequälten Affen und verblutenden Versuchshunden im LPT-Labor um die Welt gingen. Nachdem die SOKO Tierschutz die skandalösen Zustände aufgedeckt hatte, entzog der Landkreis Harburg dem Standort Mienenbüttel die Erlaubnis zur Tierhaltung.
Ex-LPT-Labor wird Auffangstation für Hunde
Neben dem Namenswechsel wurde auch der Standort Mienenbüttel aufgegeben, nachdem das Unternehmen zunächst gegen den Landkreis geklagt hatte. Auf dem Gelände soll nun eine Auffangstation für beschlagnahmte und als gefährlich geltende Hunde eingerichtet werden. Verpachtet wird das Gelände an eine Tierschutzorganisation, die ausdrücklich „nicht gemeinsam mit Tierrechtlern gegen Forschungseinrichtungen agitiert“, wie das Unternehmen betont.
Für Provivo BioSciences sind 150 Mitarbeiter in Hamburg–Neugraben und auf dem Gut Löhndorf im Kreis Plön in Schleswig-Holstein tätig. Sie prüfen im Auftrag von Hersteller-Unternehmen, Universitäten und Biotechunternehmen Arzneimittel und Chemikalien in Tierversuchen auf ihre Verträglichkeit für den Menschen. Das Unternehmen betont: „Hinzugekommen sind zahlreiche weitere Verfahren, darunter Zelltests.“