• Das Kriegerdenkmal am Alten Teich in Hamburg-Bramfeld.
  • Foto: Florian Quandt

Umgestaltung von Denkmal aus Nazizeit: Grüne und SPD in Hamburg machen Druck

Bramfeld –

Ein finsterer Hüne mit Stahlhelm umklammert sein Gewehr, eingerahmt von Bögen aus Natursteinen: Ein Ort, um sich kritisch mit dem Krieg auseinanderzusetzen, ist das Denkmal am Alten Teich in Bramfeld ganz sicher nicht. Schon länger wird gefordert, das Monument umzugestalten – jetzt machen Grüne und SPD Druck.

Die Fraktionen von SPD und Grünen haben nun in der Bürgerschaft einen Antrag gestellt, die Finanzierung für den Umbau sicherzustellen. 260.000 Euro der Gesamtsumme von 440.000 Euro soll der Senat aus dem Sanierungsfonds dazu beisteuern. 160.000 Euro sollen aus dem investivem Quartierfonds und weitere 20.000 Euro aus bezirklichen Sondermitteln der Bezirksversammlung Wandsbek kommen.

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„Wir stellen mit unserem Antrag die Finanzierung zur Umgestaltung des Kriegerdenkmals in Bramfeld sicher“, sagt Dennis Paustian-Döscher, haushaltspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion. „Kurz vor dem 76. Jahrestag zum Ende des Zweiten Weltkriegs ist dies ein wichtiges Signal gegen die Verherrlichung von Krieg und Gewalt.“

Kriegerdenkmal in Hamburg soll umgestaltet werden

„Die Nationalsozialisten haben 1935 ein martialisches Kriegerdenkmal in Bramfeld eingeweiht“, sagt Regina Jäck, SPD-Abgeordnete und Mitglied im Kulturausschuss. „Es diente ausschließlich der Kriegsverherrlichung und war zuletzt ein Treffpunkt von Neonazis. Diesen toxischen Ort wollen wir durch eine Neugestaltung seiner Wirkung berauben und den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft endlich angemessen gedenken.“

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Abgerissen werden soll die klotzige Gedenkstätte für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs aber nicht: Man will das Denkmal in einen neuen Kontext setzen. Dafür hatte die Bezirksversammlung Wandsbek schon 2016 einen Wettbewerb gestartet und 2019 einen Siegerentwurf gekürt. Und der soll Neonazis die Lust nehmen, sich dort am Volkstrauertag zu versammeln. (tst)

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