2000 Menschen erwartet: Neue Demo gegen Corona-Regeln in Hamburg
„Wir wollen alle wieder tanzen gehen! Wir sind bunt und nicht braun!“ das ist das Motto eines am Samstag stattfindenden Protestes am Rathaus. Eine Querdenker-Demo soll das nach Angaben der Veranstalter nicht werden, Verbindungen dorthin gibt es allerdings.
Am Samstag um 11 Uhr treffen sich Hamburger am Jungfernstieg / Ballindamm, um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Aus Infektionsschutzgründen wird es keinen Aufzug geben, sondern lediglich eine stationäre Kundgebung am Jungfernstieg.
Demo: Ende der 2G-Ausgrenzung sowie ein Ende aller Corona-Maßnahmen
Das könnte Sie auch interessieren: „Total bescheuert“: Das sagen Hamburger zur Anti-Corona-Demo
Inhaltlich geht es um zwei Schwerpunkte: ein Ende der 2G-Ausgrenzung sowie ein Ende aller Maßnahmen ohne Evidenz und Verbesserungen in allen Pflegeberufen, heißt es in einer Mitteilung. Die Veranstalter geben an, nicht gegen die Impfung protestieren und sich von „Querdenken“ distanzieren zu wollen. Eine der Organisatorinnen weist allerdings Verbindungen zu „Querdenken“ auf, bedankte sich auch bei der Schwurbel-Kampagne „#allesdichtmachen“ zahlreicher Schauspieler.
Starten Sie bestens informiert in Ihren Tag: Der MOPO-Newswecker liefert Ihnen jeden Morgen um 7 Uhr die wichtigsten Meldungen des Tages aus Hamburg und dem Norden, vom HSV und dem FC St. Pauli direkt per Mail. Hier klicken und kostenlos abonnieren.
Verfassungsschutz beobachtet Teilnehmer
Zuletzt hatte der Verfassungsschutz mitgeteilt, dass immer mehr Menschen aus dem extremistischen Spektrum an Corona-Demos teilnehmen und diese beobachtet werden. Bisher sei der „der überwiegende Teil des Protestes aber noch nicht extremistisch“, sagt Sprecher Marco Haase auf MOPO-Anfrage.
Der Verfassungsschutz beobachte jedoch eine „gestiegene Einflussnahme von Extremisten auf Organisation und Inhalte der Redebeiträge“. Es gebe Überschneidungen zwischen Reichsbürgern, der rechtsextremen Szene und der delegitimierenden Szene – solchen Menschen, die der Bundesrepublik Deutschland ihre Rechtmäßigkeit absprechen. Wer an den Protesten teilnehme, müsse sich daher fragen lassen, „wen sie neben sich dulden, welche Wortbeiträge sie dulden, welche Plakate sie dulden“, sagt Marco Haase.
Laut Angaben der Veranstalter werden am Samstag Personen, die eindeutig einer derartigen Szene angehören, von der Demonstration ausgeschlossen – wenn nötig auch mit polizeilicher Hilfe. Insgesamt werden rund 2000 Teilnehmer erwartet.
Hinweis: Zuvor hatten wir Zitate einer Organisatorin im Text verwendet, ohne ihre Verbindung zu „Querdenken“ zu benennen. Diese hätten eingeordnet werden müssen, wir bitten um Entschuldigung.