HSV-Topspiel in Darmstadt: Auf diesen Faktor kommt es besonders an
Der Star ist das Team – für den HSV und Darmstadt 98 gilt das in besonderem Maße. Beide haben sich in der Spitzengruppe der Liga festgekrallt, verzichteten in der Winter-Transferperiode auf größere Transfers und beschworen stattdessen das gute Klima innerhalb des eigenen Kaders. Wer hält stärker zusammen? Wer ist eher in der Lage, Widerständen zu trotzen? Die Beantwortung dieser Fragen dürften entscheidend für den Ausgang des Spitzenspiels am Sonntag (13.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) sein.
Sie ließen sich nicht treiben. Mit Giorgi Chakvetadze präsentierte der HSV nur einen Winter-Zugang und trotzte den öffentlich ziemlich lauten Rufen nach einem weiteren Flügelstürmer. Nicht mit uns, sagten sie im Volkspark. Auch, weil sie nicht den Fehler machen wollten, auf den letzten Drücker womöglich einen Spieler zu verpflichten, der die Hierarchie im Team durcheinander wirbeln könnte – und zwar im Negativen.
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Wer die Entscheidungsträger des HSV dieser Tage fragt, warum es im vierten Anlauf denn nun endlich mit dem Aufstieg klappen könnte, bekommt die immer gleiche Antwort. Da sei etwas zusammengewachsen und werde fast täglich mächtiger. „Es passt einfach in der Gruppe“, bekennt Trainer Tim Walter. „Ich kann meiner Mannschaft nur ein Kompliment aussprechen. Es bringt mir jeden Tag sehr viel Spaß und Freude, in die Kabine zu gehen.“
HSV-Gegner Darmstadt ist Spitzenreiter der Liga
Rund 420 Kilometer Luftlinie entfernt muss Carsten Wehlmann nicht lange überlegen, als die MOPO ihn nach dem Geheimnis des Darmstädter Aufschwungs fragt. Der sportliche Leiter des Überraschungs-Spitzenreiters braucht keine fünf Sekunden, um die Antwort parat zu haben. „Wir wissen, wo wir herkommen und wer wir sind“, sagt der Ex-HSV- und St. Pauli-Keeper. „Dieses Familiäre und Unaufgeregte leben wir.“
Zwei Aufstiegsaspiranten, die sich vor allem über Zusammenhalt definieren. Das war im Vorjahr noch anders. Da fokussierte sich in den direkten Duellen vieles auf die Torjäger Simon Terodde (jetzt Schalke) und Darmstadts Serdar Dursun (trifft nun für Fenerbahce), die alles überstrahlten. Diesmal aber treffen die wohl stärksten Kollektive der Liga aufeinander. Hier Darmstadt, derzeit bester Verein der Liga. Dort der HSV, der in dieser Saison von 23 Pflichtspielen nur zwei verlor – weniger als jeder andere Profiklub in Deutschland.
Wer steigt auf? Das denkt HSV-Boss Mutzel
Wer hat den größeren Buddy-Index? Davon wird vieles abhängen, am Sonntag und für den Rest der Saison. Für HSV-Sportdirektor Michael Mutzel steht fest, was Grundvoraussetzung für den Aufstieg ist: „Eine stabile intakte Gruppe, die nicht aufhört, gewinnen zu wollen, die erfolgshungrig ist.“
Der HSV und Darmstadt nehmen all das gleichermaßen für sich in Anspruch.