Stau-Hauptstadt Hamburg: So viel Zeit verplempern Autofahrer
In Zeiten von Homeoffice und Videokonferenzen müssen sich viele Menschen nicht mehr im Auto zur Arbeit oder dem nächsten Termin bewegen. Also gibt es weniger Staus, mag man denken. Nicht so im Norden.
Hamburg bleibt nach einer neuen Studie deutsche Stau-Hauptstadt. Massive Veränderungen in der Arbeitswelt durch die Corona-Krise haben in vielen Städten Deutschland zu einer spürbaren Verbesserung bei Staus geführt – aber nicht in der Hansestadt. Das geht aus einer Analyse der Verkehrsmuster durch den Kartierungsspezialisten „TomTom“ hervor, die am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde. Eine ADAC-Studie, die Anfang Februar veröffentlich wurde, war zu ähnlichen Ergebnissen gekommen.
Autofahrer sollten in Hamburg 33 Prozent mehr Zeit einplanen
Demnach war Hamburg bei Staus erneut Spitzenreiter. Autofahrer mussten laut der Studie 33 Prozent mehr Zeit als Folge von Staus einrechnen. Das waren zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr, allerdings im Vergleich zu 2019 noch drei Prozentpunkte weniger. Trost können Hamburgs Autofahrer in der weltweiten „TomTom“-Statistik finden – hier liegt die Hansestadt nur auf Platz 69.
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In Deutschland folgten nach Hamburg dann Wiesbaden, Berlin, Aachen, Nürnberg, München und Kassel. Dresden, Stuttgart und Köln vervollständigen die Top-10-Liste der Städte in Deutschland, in denen Autofahrer die meiste Zeit durch Verkehrsbehinderungen verlieren.
Bei der Auswertung der Verkehrszahlen zeigten sich starke regionale Unterschiede: Während in Düsseldorf ein Rückgang des Stau-Niveaus von 21 Prozentpunkten gemessen wurde, wurde in Leipzig nur ein Minus von fünf Prozentpunkten verzeichnet. In Berlin lag der Studie zufolge das Stau-Niveau während des abendlichen Berufsverkehrs ab der zweiten Jahreshälfte sogar auf oder über dem Niveau von 2019.
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Für den „TomTom Traffic Index“ für das Jahr 2021 wurden die Daten von Smartphones und fest verbauten Navigationssystemen ausgewertet. Schätzungen zufolge war jedes siebte Auto in Deutschland an der Datenerhebung beteiligt.
In allen 27 deutschen Städten, die untersucht wurden, ist der Autoverkehr zuletzt im Tagesdurchschnitt mindestens so gut oder besser geflossen als 2019. Der Unterschied zum letzten Vor-Pandemie-Jahr ist allerdings geschrumpft. Im Vergleich zum Jahr 2020 steigt der Zeitverlust für Autofahrer vielerorts bereits wieder merklich an. Lediglich in fünf deutschen Städten – Kiel, Bremen, Karlsruhe, Düsseldorf und Mönchengladbach – lag das Stau-Niveau in 2021 unter dem Wert aus dem Jahr 2020. (mp)