Italien: Frau saß zwei Jahre lang tot am Küchentisch – Polizei findet sie zufällig
Trauriger Fund im norditalienischen Prestino: Durch Zufall hat die Polizei dort die mumifizierte Leiche einer 70 Jahre alten Frau gefunden. Offenbar saß sie zwei Jahre lang tot an ihrem Küchentisch und niemand hat es bemerkt.
Wie mehrere italienische Medien berichten, hatte die Frau ihr Haus mit Garten zwar an einen Schweizer verkauft, doch lebenslanges Wohnrecht in der Immobilie erworben. Der neue Besitzer ließ sich jedoch nur selten blicken. Erst als jetzt ein Sturm in dem Vorort der italienischen Stadt Como wütete und auch auf dem Grundstück des Hauses mehrere Bäume umstürzen ließ, informierten ihn die Nachbarn.
Daraufhin alarmierte er die Polizei, die die Leiche dann schließlich entdeckte. Wie weiter berichtet wird, war die Frau zuletzt im September 2019 von Nachbarn gesehen worden. Diese waren davon ausgegangen, dass sie zu Beginn der Corona-Pandemie, die Norditalien Anfang 2020 heimsuchte, weggezogen war.
Italien: Polizei findet mumifizierte Leiche von 70-Jähriger
Die Frau hatte offenbar keine lebenden Verwandten oder Freunde gehabt, die sich um sie sorgten. Nichts deute auf einen unnatürlichen Tod hin, so die italienische Zeitung „Corriere della Sera“. In Italien herrscht nach dem schrecklichen Fund Bestürzung, so schreibt Familienministerin Elena Bonetti auf Facebook: „Was in Como passiert ist, die vergessene Einsamkeit, verletzt unser Gewissen. Wir haben die Pflicht, uns als Gemeinschaft, die vereint bleiben will, an ihr Leben zu erinnern.“ Niemand dürfe alleingelassen werden.
Das hier könnte Sie auch interessieren: Zwischenfall in Rom: Frau reißt Papst an sich – dann gibt es was auf die Finger
In einem Kommentar der Zeitung hieß es, dass die Verstorbene „die Einsamkeit in Person“ sei. „Viele von uns haben noch Erinnerungen an die chaotischen, verzweigten Familien des bäuerlichen Italiens.“ Stattdessen würden die Menschen heute allein sterben. „Und wir leben allein, was fast noch schlimmer ist.“ (alp)