Größenwahnsinnig? Muss eine alte Brücke wegen Jeff Bezos‘ Yacht abgebaut werden?
Amazon-Gründer Jeff Bezos hat es geschafft, dass fast eine ganze Stadt sauer auf ihn ist – er liegt mit der Hafenstadt Rotterdam im Clinch! Eine historische Brücke soll abgebaut werden, damit der US-Milliardär dort mit seiner neuen Mega-Yacht durchschippern kann. Die Niederländer:innen sind auf Zinne – und drohen Bezos‘ Luxus-Kahn sogar mit einer Eierdusche!
Umgerechnet 430 Millionen Euro teuer soll das neue Wassergefährt des Milliardärs sein, das derzeit auf einer Werft in Alblasserdam im Osten der Stadt zusammen geschraubt wird. Typisch Bezos gilt auch hier mal wieder: größer, schneller, besser. Das Schiff mit dem Projektnamen Y721 soll nach Angaben von Expert:innen 127 Meter lang sein und damit die zweitgrößte Segeljacht der Welt.
Jeff Bezos: In Rotterdam wird seine neue Mega-Yacht gebaut
Im Sommer sollt das Schiff auf die Nordsee geschleppt werden. Problem: die historische Koningshaven-Brücke ist im Weg. Die Brücke ist zwar mehr als 40 Meter hoch, doch Berichten niederländischer Medien zufolge damit zu niedrig für die Masten des dreimastigen Bezos-Brummers. Damit die Super-Yacht aber doch noch auf die Weltmeere kann, soll nun das bewegliche Mittelstück der Brücke im Sommer entfernt werden – und nach der Durchfahrt wiederhergestellt werden.
Dass die 100 Jahre alte Brücke, die als eines der ersten Monumente nach der Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut worden war, ausgerechnet für einen der Reichsten der Erde weichen soll, sorgt nun für heftige Empörung in der Hafenstadt. Viele Bürger:innen sind vor allem auf den sozialen Medien außer sich.
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Auf Facebook wurde bereits ein Aufruf gestartet, mit „faulen Eiern“ zur Brücke zu kommen und die Luxusjacht damit zu bewerfen. „Rotterdam ist aus dem Schutt wiederaufgebaut worden von Rotterdamern, und das nehmen wir nicht einfach so auseinander für das Phallussymbol eines megalomanen Milliardärs“, schreibt Initiator Pablo Strörmann.
Bürgermeister von Rotterdam: Es gibt noch keinen Antrag von Bezos
Rotterdams Bürgermeister Ahmed Aboutaleb versucht zu beruhigen: Noch ist nichts entschieden. Der Zeitung „Algemeen Dagblad“ sagte er, dass noch gar kein Antrag für den Abbau gestellt wurde. Vor einer Entscheidung müsse es auch Garantien geben, dass die Brücke nicht beschädigt werde.
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Erst wenn ein Antrag vorliege, würden die Interessen abgewogen. „Die wirtschaftlichen, nämlich das maritime Image unserer Region, und die technischen: Ist das ohne Schäden möglich? Und wir wollen wissen, ob die Kosten tatsächlich vom Käufer erstattet werden.“ Aber die Stadt weist auch daraufhin, dass der Schiffsbau viele Arbeitsplätze sichert, denn: Der Bau von Superjachten boomt in den Niederlanden. Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. (alp)