• Trotz des verlängerten Lockdowns bleiben die Büros weiter geöffnet (Symbolbild).
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Wut über Lockdown-Regeln: Warum werden Büros jetzt nicht geschlossen?

Der Lockdown wird verlängert: Schulen, Geschäfte, Theater und Restaurants bleiben also weiterhin geschlossen, um die Infektionszahlen in den Griff zu bekommen. Kontakte sollen beschränkt werden, wo immer es geht – auch bei der Arbeit. Dass trotzdem noch nicht alle Arbeitgeber in Hamburg auf Homeoffice setzen, sorgt für Ärger in den sozialen Netzwerken. Und auch aus der Politik kommt vermehrt Kritik.

Die Kontaktbeschränkungen werden verschärft, doch beim Thema Homeoffice tut sich weiter nichts. Zwar gibt es eine klare Empfehlung, so viel wie möglich von daheim aus zu arbeiten, doch letztendlich entscheidet der Arbeitgeber, von wo gearbeitet wird.

Wut über Lockdown-Regeln: Warum werden die Büros nicht geschlossen?

„Es ist nicht einzusehen, dass die Menschen im Privatleben weitreichende Einschränkungen einhalten sollen, während im Büro und am Arbeitsplatz zum Teil so weiter gemacht wird wie bisher“, meint Katja Karger, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Hamburg. „Nicht zuletzt zeigt die aktuelle Situation, dass es endlich verbindliche Regeln für das Homeoffice geben muss, denn die Arbeitsschutzrichtlinien müssen auch hier gelten.“

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Hamburgs ehemaliger Justizsenator Till Steffen spricht sich auf Twitter für eine „verbindliche Regelung“ beim Thema Homeoffice aus. Arbeitgeber hätten in den vergangenen zehn Monaten genug Zeit gehabt, sich Konzepte zu überlegen, so Steffen.

Trotz Lockdown: Nur 14 Prozent arbeiten von zuhause

Laut einer Studie der „Hans Böckeler Stiftung“ arbeiteten im November (also zu Beginn des „Lockdown Light“) gerade einmal 14 Prozent der befragten Erwerbstätigen aus dem Homeoffice heraus. Kurz nach Beginn der Coronakrise im April waren es noch 27 Prozent.

Unter dem Hashtag #machtdiebueroszu fordern nun viele Nutzer auf Twitter die Politik auf, aus einer Homeoffice-Empfehlung endlich eine Homeoffice-Pflicht zu machen. Dass die neuen Beschlüsse die Kontakte im privaten Bereich auf eine weitere Person beschränken, Großraumbüros aber weiterhin geöffnet bleiben dürfen, trifft auf wenig Verständnis.

Tschentscher: Keine Vorschrift zum Homeoffice 

„Alle Corona Ansteckungen in meinem Umfeld sind im Büro passiert. Bin komplett fassungslos wie viele immer noch jeden Tag in Büros sind. Weil Arbeitgeber*innen es fordern oder weil „man da unter Leuten ist“, schreibt Laura Sophie Dornheim, Grünen-Politikerin aus Berlin dazu auf Twitter. 

Hamburgs erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) betonte am Mittwoch erneut, wie wichtig Homeoffice bei der Pandemiebekämpfung sei. „Das ist ein ganz wichtiger Appell von uns“, erklärte er auf einer Pressekonferenz. Eine Regelvorschrift gäbe es dazu aber nicht.

Senat appelliert an Arbeitgeber

In einem gemeinsamen Appell des Senats an die Arbeitgeberinnen und Abreitgeber wurde am Abend nochmals auf das Infektionsrisiko in Büros und auf dem Arbeitsweg hingewiesen. 

Verbraucherschutzsenatorin Anna Gallina sagte: „Alle Kontaktreduzierungen im Privaten können nicht zum Erfolg führen, wenn nicht auch im Beruflichen physische Kontakte zurückgefahren werden.“ Auch Wirtschaftssenator Michael Westhagemann äußerte sich in der Stellungnahme: „Jedes Unternehmen sollte sich jetzt fragen, was sein Beitrag sein kann, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen.“ 

Im Homeoffice sollte darauf geachtet werden, dass regelmäßig mit den Arbeitnehmerinnen und Abreitnehmern kommuniziert werde, betonte der Senat. Ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz und Ruhepausen seien besonders wichtig. 

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