Zurück im Rotlicht-Geschäft?: Politik-Zoff um Hells Angels und Bordelle
Bremen –
Die rot-grün-rote Bremer Politik streitet sich wegen Bordellen. Denn hinter denen soll die im Bundesland verbotene Rockergruppe Hells Angels stecken. Die beteiligten Ressorts einigten sich nach Angaben vom Dienstag aber auf eine Auszeit – jetzt soll der Hintergrund der Betriebe ausgeleuchtet werden.
Anlass des Zoffs ist ein Antrag für ein Bordell, das in Bahnhofsnähe eingerichtet werden soll, und ein bereits existierendes Bordell in der Bremer Neustadt. Für dieses haben die Betreiber vorab angefragt, ob zusätzlich eine Spielhalle eröffnet werden darf.
Der Ehemann einer Geschäftsführerin gehörte nach Angaben des Innenressorts bis zum Verbot 2013 zur Führung der Hells Angels in Bremen. Er führe jetzt deren Ableger in Delmenhorst in Niedersachsen. Die Polizei rechnet die Rocker zur Organisierten Kriminalität.
Zoff in Bremen: Politiker streiten über Bordelle
„Das Moratorium verschafft den beteiligten Behörden Zeit, alle Fakten detailliert zusammenzutragen und erneut gemeinsam zu bewerten“, sagte Innensenator Ulrich Mäurer (SPD). Dazu werde man mit der Polizei in Niedersachsen zusammenarbeiten.
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Am Ende könnte auch ein Widerruf der Erlaubnis für das Bordell in der Neustadt stehen. Auch Bausenatorin Maike Schaefer von den Grünen sagte, es sollten alle Möglichkeiten von Bau- und Gewerberecht genutzt werden, um der Organisierten Kriminalität entgegenzutreten.
Steckt die Rockergruppe Hells Angels hinter den Bordellen?
Dagegen hatte das Wirtschaftsressort von Kristina Vogt (Linkspartei) bislang argumentiert, die Hinweise der Polizei seien nicht rechtssicher genug, um den Antrag auf das neue Bordell abzulehnen.
Mäurers Mitteilung zufolge hat das Wirtschaftsressort aber zugesagt, in der derzeitigen Aus- und Prüfzeit keine Entscheidungen zu treffen. (dpa)