Mehr Sichtbarkeit für Frauen: Straßen in Barmbek bekommen Namensgeberinnen
Um für bedeutende Frauen in Hamburg mehr Sichtbarkeit zu schaffen, sollen drei Straßen in Barmbek umbenannt werden. Oft stehen bedeutende Hamburgerinnen noch im Schatten männlicher Verwandter oder Kollegen – dem soll nun entgegengewirkt werden. So sollen Ruthsweg, Stockhausenstraße und Spohrstraße nun weitere Namensgeberinnen erhalten.
Amelie Ruths war eine Hamburger Malerin – vor 150 Jahren wurde sie geboren, im Laufe ihres Lebens wurde sie über die Stadtgrenzen hinaus für ihre Werke bekannt. Als Nichte des Landschaftsmalers Valentin Ruths stand sie jedoch in seinem Schatten.
Namensgebung von Straßen in Barmbek: Frauen sollen sichtbarer werden
Wie die Fraktion der Grünen mitteilt, soll sich das nun ändern: Auf Antrag der Grünen und SPD habe der zuständige Regionalausschuss (BUHD) beschlossen, drei Straßen in Hamburg eine weitere Namensgeberin hinzuzufügen. Erklärungstafeln sollen ebenfalls ergänzt werden, möglicherweise sogar mit QR-Codes, unter denen weitere Informationen abgerufen werden können.
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Beate Seelis (Grüne) verdeutlicht die Wichtigkeit einer verbesserten Sichtbarkeit von Frauen im Stadtbild: „Der Anteil der weiblichen Straßennamen liegt in Hamburg bei gerade einmal 17 Prozent“. Vor allem Künstlerinnen würden deutlich weniger öffentliche Anerkennung als ihre ebenfalls bedeutenden männlichen Verwandten erfahren, so Seelis.
Der Freude schließt sich Rüdiger Wendt (SPD) an. „Frauen aus Künstlerfamilien verdienen die gleiche gesellschaftliche Anerkennung und deshalb freue ich mich sehr, dass wir drei talentierte Frauen aus dem Schatten ihrer männlichen Familienmitglieder ins Licht rücken können.“ Es sei wichtig, „die Denkweise zu ändern, dass wir nicht nur oder zuerst an Männer denken, wenn es um Kunst geht“.
Straßen erhalten zusätzliche Namensgeberinnen
So soll der Ruthsweg um die Namensgeberin Amelie Ruths (1871-1956) erweitert werden, um die Malerin aus dem Schatten ihres Onkels zu rücken. Noch heute sind einige ihrer Werke in der Hamburger Kunsthalle zu bewundern, heißt es.
Margarethe Stockhausen (1803-1877) geriet in den Schatten ihres eigenen Sohnes: Der Sänger und Dirigent Julius Stockhausen erhielt die gesellschaftliche Anerkennung, während Margarethe Stockhausen selbst eine begnadete Sopranistin war. Sie wurde in Paris ausgebildet und tourte mit Konzertauftritten durch Europa.
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Wie die Grüne Fraktion Hamburg Nord mitteilt, soll auch die Spohrstraße um eine Namensgeberin ergänzt werden. „Seinen Erfolg hatte der Komponist Louis Spohr zu nicht unwesentlichen Teilen seiner Frau Dorette Spohr (1787-1834) zu verdanken“, heißt es.
Sie habe sein kompositorisches Schaffen stark beeinflusst und galt als bedeutendste Harfenistin des frühen 19. Jahrhunderts. Ihre Solo-Karriere habe sie jedoch zugunsten der Familie und der Unterstützung ihres Mannes auf seinen Konzertreisen aufgegeben.