Ukraine: Die Nato ist Putin in Wahrheit ziemlich egal
Jeder fünfte Russe hat keine Wassertoilette. Das Bruttoinlandsprodukt liegt nur knapp über dem Spaniens. Die Korruption hat ungeahnte Ausmaße erreicht. Wladimir Putin hätte also genug interne Probleme, denen er sich widmen könnte.
Stattdessen arbeitet er sich an einem Problem ab, das in Wahrheit gar nicht existiert: Die Nato wird die Atommacht Russland niemals angreifen. Warum sollte sie auch? Die Vorstellung ist absurd. Das weiß Putin natürlich. Bedroht wird der Kreml-Herrscher allerdings durch westliche Wertvorstellungen, die auch in der Ukraine inzwischen weitgehend als Ideal gelten: Freiheit, Demokratie und Rechtsstaat.
Putin fürchtet Kiew als Gegenmodell
Ähnliches würde in Russland wohl ein schnelles Ende seines Regimes bedeuten. Auch das weiß Putin. Deshalb versucht er mit Desinformation, militärischem Säbelrasseln und geschicktem Pokern das Gegenmodell zu seinem Herrschaftssystem „vor seiner Haustür“ zu zermürben.
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Sollte Putin dabei wirklich so weit gehen, die Ukraine in imperialer Hybris anzugreifen, muss der Westen aktiv auf seine Ablösung hinwirken: Einreise- und Kontosperren für die 5000 reichsten Russen im Westen und sein Abschied aus dem Kreml wäre nur eine Frage von Monaten.