Blitzstarter: Darum ist St. Pauli so stark in der Anfangsphase
Es war eine komplett neue Erfahrung, die Jahn Regensburg da am Samstagabend machen musste. Ganze neun Gegentreffer hatte der SSV bis dahin in der ersten Hälfte aller bisherigen Spiele kassiert, gegen den FC St. Pauli lagen die Bayern bereits nach elf Minuten 0:2 im Hintertreffen. Dabei hätten sie gewarnt sein müssen.
„Wir sind absolute Frühstarter, in beiden Halbzeiten. Das zeichnet uns in dieser Saison aus“, erklärte Timo Schultz nach der Partie. Und tatsächlich: Die Treffer von Etienne Amenyido und Guido Burgstaller waren Nummer zehn und elf in der Anfangsviertelstunde, eigentlich hätte ob Burgstallers vergebener Großchance nach 14 Minuten sogar das Dutzend voll sein müssen.
Hamburger Phänomen: Auch der HSV startet gut
Es scheint ein Hamburger Phänomen zu sein, fix von Null auf Hundert zu kommen, denn auch der HSV kommt auf elf Buden in den ersten 15 Minuten. Bei St. Pauli legte Leart Paqarada schon am ersten Spieltag den Grundstein mit dem 1:0 gegen Kiel (11.). Zudem war es in Regensburg schon zum dritten Mal so, dass der Kiezklub nach der ersten Viertelstunde mit 2:0 vorne lag: Gegen Sandhausen (Burgstaller, 2.; Daniel-Kofi Kyereh, 14.) und in Nürnberg (Burgstaller, 3.; Paqarada, 14.) war das auch schon der Fall.
Nach 56 Sekunden: Buchtmann hatte es am eiligsten
Das bisher früheste Saisontor gelang Christopher Buchtmann mit dem 1:0 gegen Dresden nach nur 56 Sekunden. Die weiteren Blitz-Treffer waren das Eigentor von KSC-Keeper Gersbeck (13.), Jackson Irvines Hütte gegen Rostock (12.) und vor erst zehn Tagen Maximilian Dittgens 1:0 gegen Paderborn (5.).
Und auch nach dem Seitenwechsel braucht Braun-Weiß nicht lang, um das Gaspedal zu finden: Acht Treffer gelangen zwischen Minute 46 und 60. Unvergessen ist Simon Makienoks Doppelpack beim 3:2 im Derby-Hinspiel gegen den HSV (56., 58.) und das irrsinnige Comeback nach 0:1-Pausenrückstand in Heidenheim, als Burgstaller (55., 59.) und Dittgen (56.) binnen fünf Minuten drei Mal netzten.
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Es sei Fakt, dass seine Mannen jeweils gut aus der Kabine rauskommen, erklärte Trainer Schultz. Allerdings verlieren sie hinten raus den Fokus, können das Niveau nicht halten, vor allem in der Rückwärtsbewegung. Und darum gibt Schultz auch die Marschroute vor: „Jetzt müssen wir uns Gedanken machen, wie wir auch gut drin bleiben.“