Nach Vandalismus: Was passiert mit Hamburgs „Stadtmusikanten“?
Die Skulptur, die Tierschützer:innen letzten Oktober in einer Nacht-und-Nebel-Aktion an der Alster aufgestellt haben, war in der Nacht zu Samstag umgekippt worden. Nun äußert sich das Bezirksamt Hamburg-Nord zur Zukunft der „Stadtmusikanten“.
Statt Esel, Hund, Katze und Hahn stehen an der Alster Hund, Affe, Kaninchen und Ratte übereinander – Tiere, an denen typischerweise Laborversuche vorgenommen werden. Auf der Gedenktafel ist in verschiedenen Sprachen zu lesen: „Gewidmet allen Opfern der Tierversuche weltweit“. Aufgestellt wurde das Mahnmal von Tierschützer:innen der Initiative „Geister der Versuchstiere“, die zunächst anonym blieben, mittlerweile aber in Kontakt mit dem Bezirksamt Hamburg-Nord stehen.
Hamburgs „Stadtmusikanten“: Genehmigung bleibt bestehen
Die Skulptur wurde professionell angefertigt. Nach ihrer Errichtung prüfte das Bezirksamt Nord den Standort in der Grünanlage „Schöne Aussicht – Schwanenwik“ auf Sicherheit und entschied, dass keine unmittelbare Gefahr von dem Mahnmal ausging. Es wurde deshalb nachträglich eine Sondernutzungsgenehmigung erteilt, die bis Ende des Jahres 2022 gelten soll.
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Die bescheinigte Standfestigkeit haben die Stadtmusikanten nun allerdings verloren – unbekannte Täter haben sie in der Nacht zu Samstag umgestoßen. Es muss ein erheblicher Kraftaufwand gewesen sein, schließlich wiegt die bronzene Figur fast eine Tonne.
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Die Polizei hat das Denkmal mit Absperrband gesichert. Mittlerweile wurde es, vermutlich von Passant:innen, wieder aufgerichtet, ist jedoch unbefestigt. Die Tierschützer:innen, die für die Verkehrssicherheit und Instandhaltung der Statue verantwortlich sind, wollen die Stadtmusikanten laut Bezirksamt Nord in den nächsten Tagen abtransportieren, ausbessern, und dann wieder neu befestigen. Die erteilte Sondernutzungsgenehmigung gilt dann nach wie vor.