An der A7: Outlet Center in der Nähe von Hamburg will sich vergrößern
Corona verzögert die Pläne des Shopping-Outlet-Centers an der Autobahn bei Soltau für eine Vergrößerung. Das Genehmigungsverfahren benötigt viel Zeit. Die Stadt Soltau steht aber weiter dahinter, in Lüneburg dagegen ist man skeptisch.
Eine mögliche Erweiterung des Outlet Centers an der A7 in Soltau ist noch nicht in Sicht. „Das ist keine einfache Geschichte, aber wir streben es an. Als Stadt sind wir interessiert, das hinzubekommen“, sagt Daniel Gebelein von der Stadt Soltau, „ein Bebauungsplan ist in den nächsten zwei Jahren aber nicht realistisch“. Derzeit sei man bei der Erstellung des Raumordnungsverfahrens, die sich durch Corona verschoben habe. Befragungen an den touristischen Hotspots der Umgebung wie in Parks und in den Geschäften des Centers würden zudem ausgewertet.
In der Nähe von Hamburg: Outlet-Center will sich vergrößern
Man stehe im Wettbewerb mit anderen, größeren Outlets, führte Gebelein an: „Unseres ist einfach zu klein, da leidet die Attraktivität für Besucher.“ Die Investorin sei nach wie vor interessiert, das Gelände zu erweitern, bestätigt auch Center Manager Christian Antholz. „Der Wunsch zur Erweiterung ist immer noch da“, sagt er.
Die Einleitung des Raumordnungsverfahrens werde voraussichtlich im zweiten Quartal 2022 erfolgen, teilte das Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg mit. Die Bereitstellung der Verfahrensunterlagen werde öffentlich bekannt gemacht.
Soltau: Kritik an Vergrößerungsplänen für Outlet-Center
Es gibt aber auch skeptische Stimmen, die sich gegen den Handel auf der „grünen Wiese“ aussprechen. Wegen des Schutzes der Innenstädte hatte das Landwirtschaftsministerium die Verdoppelung der Verkaufsfläche abgelehnt. 2012 war das Outlet im Heidekreis nach jahrelangem Tauziehen eröffnet worden.
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Die umliegenden Städte Celle und Lüneburg waren immer gegen eine Vergrößerung. „Ich sehe keinen Grund, warum die Hansestadt Lüneburg ihre ablehnende Position zu einer Erweiterung des Outlet-Centers in Soltau ändern sollte“, sagte Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch. Lüneburg wende viele Ressourcen auf, um ein gut funktionierendes Innenstadtmanagement auf die Beine zu stellen: von Personal, Zeit und Mühe bis hin zu Geld.
Lüneburg: Oberbürgermeisterin spricht sich gegen Outlet-Vergrößerung aus
Man nutze Förderprogramme des Landes und des Bundes, damit die Innenstadt auch in Zukunft die Bedürfnisse der Menschen nach Zusammenkunft und Erlebnissen erfüllen kann. „Das tun wir, weil wir unsere Kaufleute, unsere Gastronomie-, Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe in der Innenstadt gerade in dieser schwierigen Zeit stärken und stützen wollen“, betonte die Grünen-Politikerin.
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Die Innenstadt solle als lebendiger Anlaufpunkt gesichert werden und am besten klimaschonend auch zu Fuß, per Fahrrad und ÖPNV erreicht werden. (mp/dpa)