Die Aktion „Aufstand der letzten Generation“ blockierte am Montagmorgen den Verkehr auf der Köhlbrandbrücke.
  • Die Aktion „Aufstand der letzten Generation“ blockierte am Montagmorgen den Verkehr auf der Köhlbrandbrücke.
  • Foto: dpa | Christian Charisius

Köhlbrandbrücke: Heftige Kritik an Blockade von Aktivisten

Wegen mehrerer Verkehrsunfälle war die A7 am Montagmorgen ab Schnelsen-Nord in Richtung Norden für knapp drei Stunden voll gesperrt. In einem Fall krachten gleich vier Fahrzeuge ineinander. Auch die Köhlbrandbrücke war stundenlang dicht: Dort stoppten Klimaaktivisten den Verkehr. CDU, FDP und die Deutsche Polizeigewerkschaft übten teils heftige Kritik an der Aktion.

Im Hamburger Süden brauchten Autofahrerinnen und Autofahrer gute Nerven zum Start in die neue Woche. Eine spontane Demonstration blockierte von 7.20 Uhr an den Verkehr auf der Köhlbrandbrücke in beiden Richtungen. Unter dem Motto „Essen retten, Leben retten“ haben sich Aktivist:innen des „Aufstands der letzten Generation“ auf der Fahrbahn festgeklebt.

Hamburger Hafen: Aktivisten kämpfen gegen „todbringende Politik“

Die Protestierenden wollten mit der Aktion nach eigener Aussage auf eine „todbringende Politik“ aufmerksam machen. „Hamburg ist Schauplatz der Zerstörung. Sein Hafen zeigt das todbringende industrielle Weiter-So, während die Auswirkungen der Klimakrise hier bald nicht mehr zu übersehen sein werden“, teilte die Gruppe via Twitter mit.

Nach und nach konnten die Aktivist:innen von der Köhlbrandbrücke gelöst werden, teilte die Polizei am Vormittag mit. Zudem verteilten die Protestierenden Flüssigkeit – Rapsöl, wie die die Polizei vermutet – auf der Fahrbahn. Feuerwehr und Stadtreinigung wurden zur Reinigung angefordert.

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Gegen 10.45 Uhr teilte die Polizei mit, dass der Verkehr in Richtung Waltershof wieder freigegeben werden konnte. Die Gegenrichtung blieb noch bis zum Mittag wegen der Reinigungsarbeiten gesperrt. Auch der Busverkehr der Hochbahn war durch die Protestaktion eingeschränkt, betroffen waren die Linien 146, 150, 151, 152, 250 und 251.

„Durch Erpressung und Blockade kann keine gemeinsame Lösung zustande kommen“, kritisierte die FDP-Europaabgeordnete Svenja Hahn die Aktion. Politik müsse „immer durch Dialog und Kompromiss gestaltet werden“. Der Hamburger Hafen sei „ein Schauplatz der internationalen Zusammenarbeit und kein ‚Schauplatz der Zerstörung‘, wie die Aktivist:innen behaupten“, sagte Hahn weiter. „Dem wichtigen und absolut notwendigen Anliegen wird ein Bärendienst erwiesen“, kommentierte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) via Twitter. Sie habe „kein Verständnis für Protest mit der Brechstange“.

Thering: „Null Toleranz gegenüber Blockade-Chaoten“

Dennis Thering, Vorsitzender der CDU-Bürgerschaftsfraktion, forderte am Montagmittag die volle „Härte des Rechtsstaats“ und eine „konsequente Null-Toleranz-Strategie“ gegenüber solchen Eingriffen in den Straßenverkehr. Die „Blockade-Chaoten“ würden „ein Verkehrschaos zum Nachteil der gesamten Stadt und hohe wirtschaftliche Schäden“ verursachen. Thering sieht nun den Senat in der Pflicht: „ Die Stadt darf sich nicht länger auf der Nase herumtanzen lassen. SPD und Grüne im Senat müssen endlich aufwachen und handeln.“


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Auch die Deutsche Polizeigewerkschaft äußerte sich zur Protestaktion auf der Köhlbrandbrücke. „Es bleibt dabei, ob Autobahn oder wieder die Köhlbrandbrücke in Hamburg, das ist weder Protest noch ziviler Ungehorsam“, teilte die DPolG über ihren Twitter-Kanal mit. Den Protestierenden warf sie „viel Meinung, wenig Ahnung“ vor.

A7 bei Hamburg: „Extreme Glätte“ löst Unfallserie aus

Gleichzeitig war auch noch die A7 wegen einer Unfallserie stundenlang dicht. Die ersten Meldungen über einen Unfall in Höhe der Raststätte Holmmoor in Fahrtrichtung Norden seien gegen 6.50 Uhr eingegangen, wie die Polizei Neumünster mitteilte. Anschließend habe es zwischen den Anschlussstellen Schnelsen-Nord und Quickborn noch mehrere weitere Unfälle gegeben.

In drei Fällen seien Fahrzeuge jeweils einzeln verunglückt. Bei einem vierten Unfall zwischen Schnelsen-Nord und Quickborn krachten vier Autos ineinander. „Extreme Glätte“ trage vermutlich an allen Unfällen die Schuld, hieß es von der Polizei. Gegen 7.40 Uhr ist auch in Fahrtrichtung Süden eine Person mit ihrem Fahrzeug auf Höhe der Raststätte Holmmoor verunglückt.

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Zwei Personen kamen nach den Unfällen mit schweren Verletzungen in Krankenhäuser. Zwei weitere Personen erlitten leichte Verletzungen. Die A7 wurde in Richtung Norden zunächst voll gesperrt, gegen 10 Uhr gab die Polizei die Fahrbahnen wieder für den Verkehr frei. (fbo)

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