• Seit Samstag ist die beliebte Nordsee-Insel Sylt wieder für den Tourismus geöffnet. 
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Lockern kein Problem?: Gastro, Tourismus – doch die Inzidenz im Norden sinkt weiter

Seit fast drei Wochen ist die Außengastronomie in Schleswig-Holstein nun wieder geöffnet. Auch Tourismus ist im nördlichsten Bundesland gebietsweise wieder möglich. Und der Inzidenzwert sinkt stetig – am Sonntag meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) einen Wert von 58,6. In Hamburg gilt indes weiterhin eine nächtliche Ausgangssperre, Einzelhandel und Gastronomie bleiben geschlossen. Auch hier sinkt die Inzidenz, bleibt aber knapp über der kritischen Schwelle von 100.

Am 10. Mai sollen in Büsum (Dithmarschen) und den Nachbargemeinden die Hotels wieder öffnen – der Landkreis Dithmarschen ist damit bereits die dritte Modellregion in Schleswig-Holstein, die wieder für den Tourismus öffnet. Seit dem Wochenende empfängt auch die beliebte Nordsee-Insel Sylt Übernachtungsgäste. Die Züge auf die Insel waren am Samstag zeitweise voll ausgelastet, Gäste aus allen Teilen Deutschlands nutzen die Möglichkeit, trotz der Corona-Pandemie endlich wieder Urlaub an der Nordsee machen zu können.

Inzidenzwerte sinken: Schleswig-Holstein ermöglicht wieder Nordsee-Tourismus

In der Schlei-Region geht das bereits seit dem 19. April. Möglich sind diese Modellprojekte, weil die Sieben-Tage-Inzidenz in den Regionen stabil unter 100 liegt. Außerdem werden die Urlauber regelmäßig getestet und es herrschen strenge Hygienevorschriften in allen Bereichen. Laut RKI liegt der Inzidenzwert beispielsweise im Kreis Rendsburg-Eckernförde bei 42,7 und im Landkreis Nordfriesland (dazu zählt auch Sylt) bei 41.

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Über dem Schwellenwert von 100 liegt nach Angaben des RKI momentan kein Kreis in Schleswig-Holstein. Trotzdem hat die Region Innere Lübecker Bucht den Start des dort geplanten Modellprojekts wegen zu hoher Infektionszahlen verschoben. Wie die „Lübecker Nachrichten“ berichten, sollen nun frühestens am 8. Mai die Hotels geöffnet werden. Der Inzidenzwert im Kreis Ostholstein liegt momentan bei 62,8 (Stand Sonntag). In ganz Schleswig-Holstein ist wegen der geringen Infektionszahlen seit dem 12. April die Außengastronomie wieder geöffnet, Gäste müssen lediglich ihre Kontaktdaten hinterlegen und einen Mund-Nasenschutz tragen; ein negativer Corona-Test ist nicht nötig. Auch der Einzelhandel ist grundsätzlich geöffnet, ab einer Inzidenz von über 50 müssen allerdings auch hier Kontaktdaten erhoben werden.

Trotz Corona: Günther fordert Hotelöffnungen 

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) forderte außerdem eine schnelle Regelung für Hotelöffnungen in ganz Deutschland. Beherbergungsbetriebe seien keine Treiber der Corona-Pandemie, sagte er dem „Tagesspiegel“. Mit Blick auf die vom Bund geplante Verordnung zu mehr Freiheiten für Geimpfte sagte Günther, dass Familien künftig mit einer Mischung aus Impfnachweis der Eltern und Testnachweis der älteren Kinder zum Beispiel Urlaub in Hotels an der Nordsee machen könnten.

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Hamburgs erster Bürgermeister Peter Tschentscher hat indes die strengen Maßnahmen in der Stadt verteidigt. Die Bedingungen auf den Inseln und an der Nordsee seien viel leichter, als in Hamburg sagte Tschentscher in der ZDF-Talkshow von Maybrit Illner.

Inzidenz sinkt: Tschentscher hält an Maßnahmen fest

„Ich glaube, dass wir in den nächsten Wochen in eine entspanntere Situation kommen, weil die Impfquote steigt, weil wir günstigere Temperaturen haben und weil wir viel testen und damit immer wieder Infektionsketten unterbrechen“, so Tschentscher. Bis dahin gelte es weiterhin, zusammenzuhalten und die letzten Wochen zu überstehen. In der Hansestadt sinkt die Inzidenz seit einigen Tagen, laut Senat liegt sie bei 100,8 (Stand Sonntag).

Angesichts der steigenden Impfzahlen werden die Forderungen nach Lockerungen für vollständig Geimpfte lauter. Günther warnte zuletzt allerdings davor, noch nicht Geimpfte zu stark zu benachteiligen. „Man muss auch berücksichtigen, dass ein ganz erheblicher Teil der Bevölkerung noch gar keine Chance hatte, sich impfen zu lassen“, erklärte Günther in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“. „Wir haben alle die Priorisierung für Ältere und Risikopatienten akzeptiert – wir sollten jetzt nicht die Jüngeren wieder zurückstehen lassen“, so Günther. (hb)

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