„Das ist lächerlich!“ HSV schimpft nach Derby-Pleite gegen Werder auf den Schiri
An dieses Derby dürften sie im Volkspark noch länger zurückdenken. Keine Punkte gegen Werder, keine Tabellenführung. Stattdessen ein bitteres und dramatisches 2:3 (0:1) vor 25.000 Fans, das nicht zuletzt durch zwei strittige Handelfmeter für die Gäste zustande kam. So blieb eine Pleite gegen Bremen, die beim HSV Spuren hinterließ.
Die ganze Bandbreite der Emotionen zeigte sich direkt nach dem Abpfiff. Während die Werder-Profis mit ihren Fans feierten, hatte Tim Walter alle Hände voll damit zu tun, seinen Spielern sofort Mut zuzusprechen. „Ich glaube, dass es schwierig wird, meine Mannschaft wieder aufzubauen“, erklärte der angefressene Trainer dann. „Sie hat ein tolles Spiel gemacht.“ Doch es tat eben verdammt weh.
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Das Derby-Drama im Volkspark. Eine Partie, die so vieles bot, dass man dafür eigentlich mehrere Partien bräuchte, wie es ja auch schon im Hinspiel der Fall war. Da war Werder nach dem 2:0-Erfolg des HSV stinksauer auf Referee Sascha Stegemann. Diesmal war es der HSV, der zürnte – und in Daniel Siebert den Hauptschuldigen für die erste Heimpleite der Saison sah.
Werder Bremen traf beim HSV zweimal vom Punkt
Zweimal hatte Siebert auf Handelfmeter für die Bremer entschieden, beide Male musste er Video-Bilder zu Rate ziehen. Und beide Male trafen die Gäste. Erst Ducksch zum frühen 0:1 (10.) und – kurz nach Mefferts 1:1 (46.) – Füllkrug zum 1:2 (51.)
Aber waren das auch berechtigte Strafstöße, als zuerst Meffert und später Jatta Bremer Schüsse beim Wegdrehen an die Hand bekamen?
Schiedsrichter Siebert erklärte die Elfmeter-Entscheidungen
Ja, erklärte Siebert. Weil zunächst Mefferts Hand „seitlich vom Körper ausgestreckt ist und die Flanke blockt. Leider ist das nach aktueller Auslegung ein strafbares Handspiel“. Das von Jatta war für den Unparteiischen „noch deutlicher, da war die Hand sogar auf Schulter- oder Kopfhöhe“.
Insbesondere Meffert aber sieht das anders. „Normalerweise sagt man ja, der Videoschiedsrichter greift ein, wenn eine klare Fehlentscheidung da ist“, so der HSV-Profi bei Sky zu der Szene vor dem ersten Strafstoß. „Das ist ja niemals eine klare Fehlentscheidung! Der schießt mich aus einem Meter an, ich ziehe die Hand zurück und er gibt dafür einen Elfmeter. Das ist für mich lächerlich.“
HSV-Trainer Walter ist sauer auf den Referee
Auch Walter konnte Sieberts Argumentationen nicht nachvollziehen. „Wenn man solche Situationen sieht und so beurteilt, hat man glaube ich selbst nie Fußball gespielt“, schimpfte der HSV-Trainer in Richtung des Referees und der Verantwortlichen im Kölner Video-Keller, die Siebert erst auf die Szenen aufmerksam machten. Und weiter: „Es geht darum, dass Menschen diese Entscheidungen treffen, die vielleicht etwas näher am Fußball dran sein sollten.“ Walter war auch deshalb nicht zu bremsen, weil dem HSV vor der Pause ein Tor genommen wurde, als Heyer traf (19.), Siebert aber Glatzels vorangegangenen Schubser gegen Werders Toprak ahndete. Der HSV-Coach: „Jeder im Stadion sieht, dass es kein Foul war.“ Damit lag Walter allerdings daneben.
Ein schwerer Nachmittag für den HSV, der auch durch die Elfmeter-Szenen aus dem Tritt geriet. Nach schwacher erster Hälfte, in der die Bremer besser waren, legten die Hamburger nach dem Wechsel zu und waren überlegen. Auch nach Duckschs 1:3 (76.) steckte der HSV nicht auf, verkürzte durch Glatzel (80.) und drückte wild auf den Ausgleich. Doch Wintzheimers Treffer wurde wegen Abseits die Anerkennung zu Recht versagt (90.+5).
HSV-Trainer Walter findet trotzdem Lob für seine Profis
Walter war trotzig. „Wenn man solche Situationen verarbeiten muss, geht das nicht spurlos an dir vorbei“, erklärte er und stellte fest: „Großes Kompliment an meine Spieler. Sie haben es in der zweiten Hälfte grandios gemacht, ich bin stolz auf sie.“
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Das war dann vermutlich eine Spur drüber und dürfte auch taktische Gründe haben. Am Mittwoch kommt der KSC zum Pokal-Viertelfinale. Dann muss der Derby-Frust verschwunden sein.