• Trinken, Feiern, Flirten ih Miami - Corona spielt keine Rolle.
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Irre Party-Eskalation: „Spring Break“: Zehntausende Party-Touris in Miami

Miami –

Es fühlt sich an wie ein Leben ohne Corona: Die Sonne scheint, die Palmen rascheln im Wind, der Sandstrand leuchtet golden. Doch in die vermeintliche Idylle platzen grölende Studenten und feiernde Wilde. Es ist Spring Break in Florida – und das Virus feiert mit.

Party trotz Pandemie: In Miami herrscht derzeit Highlife. In den Semesterferien fliegen regelmäßig Studenten aus dem ganzen Land nach Florida, um die Sau rauszulassen. Und dieses Jahr sind es noch mehr als sonst, weil Reisen zu anderen Spring-Break-Zielen wie Mexiko derzeit schwierig sind. Miami Beach hat nun den Notstand ausgerufen. Eine abendliche Ausgangssperre und mehr Polizei sollen die Massen im Zaum halten.

Schlägereien und Krawalle in Miami

„Die Botschaft ist klar: verantwortungsbewusst Urlaub machen oder festgenommen werden“, lautet der neue Slogan der Stadt. Denn: Am vergangenen Wochenende gab es schockierende Bilder. Die Partys liefen völlig aus dem Ruder, es gab Schlägereien und Krawalle. „Es ist eine unmögliche Lage“, klagte Bürgermeister Dan Gelber im Sender ABC. „Es scheint, als wären wir das einzige Urlaubsziel im ganzen Land, das offen ist, deshalb kommen Zehntausende hierher.“ Die Polizei meldete für die vergangenen sechs Wochen gut 1050 Festnahmen.

Miami: Frau unter Drogen gesetzt und ausgeraubt – sie stirbt in Hotelzimmer

Ein Fall schockierte die Stadt: Zwei Männern, 21 und 24 Jahre alt, wird vorgeworfen, eine Urlauberin (24) in einem Hotel unter Drogen gesetzt und vergewaltigt zu haben. Danach stahlen sie ihre Kreditkarten und feierten weiter, die junge Frau wurde tot im Zimmer gefunden.In den USA gibt es trotz etwa 55 000 Neuinfektionen täglich kein Beherbergungsverbot, auch Inlandsreisen sind erlaubt. Florida geht zudem besonders lax mit Eindämmungsmaßnahmen wie Masken um.

Der Staat mit gut 21 Millionen Einwohnern meldet im Schnitt rund 5000 Neuinfektionen pro Tag. Experten befürchten, dass sich viele der feiernden Studenten dort anstecken und das Virus mit nach Hause bringen. „Wir sorgen uns darum, was passiert, wenn Menschen reisen“, mahnte jüngst die Chefin der Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky.

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Die Gefahr ist umso größer, als  es in keinem US-Staat bislang so viele nachgewiesene Fälle der ansteckenderen und wohl auch tödlicheren Variante B.1.1.7 gibt wie in Florida. Die dortigen Partys könnten damit zum Superspreader-Ereignis werden. Walenskys dringender Appell: „Jetzt ist nicht die Zeit, um zu reisen.“

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