„Mein Ziehvater“: HSV-Legende schwärmt von Kult-Trainer Happel
Er war Teil der erfolgreichsten Ära in der Geschichte des HSV: In seinen sechs Jahren in Hamburg wurde Jimmy Hartwig (67) dreimal Deutscher Meister, dreimal Vizemeister und gewann 1983 den Europapokal. Und ein Mensch hat ihn damals besonders geprägt. „Ernst Happel war mein Ziehvater“, erinnert sich Hartwig in der ersten Folge der neuen Staffel unseres MOPO-Podcasts „Herz.Schlag.Verein“ (unter anderem kostenlos hier bei Spotify oder hier bei Apple Podcasts) an den langjährigen HSV-Coach.
Hartwig, der zwischen 1978 und 1984 insgesamt 238-mal für den HSV auflief, denkt gerne an seine Zeit in Hamburg zurück. „Ich habe die sechs Jahre beim HSV geliebt“, schwärmt er und bezeichnet sie als „traumhaft schön, was den Fußball betrifft“. Und das lag neben den Fans („sie sind immer hervorragend zu mir gewesen“) insbesondere auch an seinen Trainern. „Ich habe mit Branko Zebec und Ernst Happel die besten Trainer gehabt“, ist sich der 67-Jährige sicher.
HSV-Legende Jimmy Hartwig schwärmt von Trainer Ernst Happel
Besonders zu Happel hatte Hartwig eine besondere Beziehung. „Unser Verhältnis war hervorragend“, sagt er im MOPO-Podcast über den Kult-Coach. „Er hat mich immer zur Seite genommen und mir gesagt, wo es langgeht. Er hat genau gewusst, wie ich ticke, warum ich ab und zu mal ausflippe und warum ich immer gegen den Strom geschwommen bin. Er hat mich verstanden.“
HSV: Hören Sie hier die Podcast-Folge mit Jimmy Hartwig:
Auch deshalb hält Hartwig seinen Wechsel 1984 zum 1. FC Köln rückblickend als den „größten Fehler meines Lebens. Ich hätte in Hamburg bleiben sollen“, weiß er heute. „Wir haben gewusst, wenn wir um halb vier auf den Fußballplatz gehen, dass wir eine verschworene Gemeinschaft sein müssen. Und das waren wir. Wir haben Männerabende gemacht, haben miteinander gesprochen, haben uns beim anderen ausgekotzt. Das war schön.“
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Seit fast 20 Jahren tritt der am Ammersee bei München lebende Hartwig als Theaterschauspieler auf – und verfolgt noch immer jedes Spiel des HSV. „Einmal Raute, immer Raute. Das ist so im Leben“, stellt er klar, hadert aber mit dem Umgang des Vereins mit ihm: „Das nagt an mir. Man vergisst immer, wie viele entscheidende Sachen ich gemacht habe in Hamburg. Die Anerkennung in Hamburg, was meine Person betrifft, ist etwas, das mich am meisten kränkt.“
Jimmy Hartwig glaubt an den Bundesliga-Aufstieg des HSV
Anerkennung findet Hartwig dafür für die Spielweise des HSV. „Sie haben langsam kapiert, dass sie nicht mehr der große HSV sind, vor dem alle Angst haben“, sagt der zweifache Nationalspieler. „In der 2. Liga musst du kämpfen, marschieren, 90 Minuten abliefern. Nur so kann man in die Bundesliga aufsteigen. Und das werden sie dieses Jahr auch schaffen, da bin ich mir total sicher. Das Ding ist durch. Der Weg geht dieses Jahr in die Bundesliga – und darauf bin ich so stolz.“
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In der ganzen Folge des Podcasts „Herz.Schlag.Verein“ hören Sie außerdem, was Jimmy Hartwig beim HSV ärgert und was der HSV vom FC St. Pauli lernen kann. Der 67-Jährige erzählt auf unterhaltsame Weise von seinem ungewöhnlichen Weg ans Theater, wie er vor einem Spiel von Kölns Maskottchen Geißbock Hennes angepinkelt wurde und warum er nach seiner Kandidatur als DFB-Präsident jetzt unbedingt in den Vorstand des DFB möchte. Jetzt bei Spotify, Apple Podcasts, Deezer und vielen weiteren Streaming-Anbietern kostenlos zum Anhören!