Daniel-Kofi Kyereh feierte sein Tor im DFB-Pokal mit einem Salto.
  • Daniel-Kofi Kyereh feierte sein Tor im DFB-Pokal mit einem Salto.
  • Foto: WITTERS

St. Paulis Personalsorgen immer größer – aber ein gutes „Bauchgefühl“ aus Berlin

Ein Tag. Mehr nicht. Muss reichen. Für mehr ist auch gar keine Zeit. „Einen Tag dürfen wir traurig sein“, betonte St. Pauli-Trainer Timo Schultz nach der 1:2-Niederlage bei Union Berlin im Viertelfinale des DFB-Pokals, „dann geht es mit Vollgas in der Liga weiter“. Nur noch in der Liga. Dem wichtigeren Wettbewerb. 

Die Kiezkicker – um dem unglücklichen, aber auch nicht unverdienten Pokal-K.o. etwas Positives abzugewinnen – können sich ab sofort voll auf den Aufstiegskampf konzentrieren und aus ihren vier Spielen im Pokal Selbstvertrauen ziehen.

Trainer Schultz erlaubt St. Pauli nur einen Tag Traurigkeit

St. Pauli hat es weit gebracht in dieser Cup-Saison, viel weiter als in den Jahren zuvor, und mit den Siegen in Magdeburg, in Dresden und vor allem im Achtelfinale gegen Dortmund eine neue braun-weiße Erfolgsstory im Pokal geschrieben, die sich sehen lassen kann – und rund zwei Millionen Euro in die Kasse gespült hat. Prädikat besonders wertvoll, gerade in Corona-Zeiten.

Auch gegen Union hat sich der Tabellendritte der Zweiten Liga gut verkauft und dem klassenhöheren Gegner – als Siebter nur drei Punkte hinter den Champions-League-Rängen, wie Schultz betonte – auswärts alles abverlangt, insbesondere in der zweiten Halbzeit.

Nach dem Pokal: St. Pauli kämpft gegen Karlsruhe um Punkte

Die zwiespältige Gefühlslage in den Reihen des Kiezklubs brachte Sturm-Riese Simon Makienok kurz nach dem Ausscheiden auf den Punkt: „Es ist kein schönes Gefühl, aber wir können dennoch stolz auf unsere Leistung sein.“ Ohne die individuellen Fehler vor den Gegentoren wäre mehr drin gewesen. Aber mit „wäre“ und „hätte“ können sich die Kiezkicker nicht aufhalten. Abhaken. Nach vorne schauen. So lautet die Devise.


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Die Kür DFB-Pokal ist Geschichte und schon am Samstag ruft wieder die Pflicht in der Liga, wenn St. Pauli den Karlsruher SC empfängt. In den verbleibenden zehn Spielen wollen die Braun-Weißen alles dafür tun, damit am Saisonende auch das Tagesgeschäft zu einer Kür wird und die letzte Partie zur Krönung.

Dittgen, Ziereis, Amenyido… St. Paulis Verletztenliste wird nicht kürzer

Was die Kiezkicker leider nicht hinter sich lassen können, sind die Personalsorgen. Das erneute Aufbrechen der Oberschenkelprobleme bei Maximilian Dittgen, der in Berlin früh ausgewechselt werden musste, dürfte einen Einsatz gegen Karlsruhe unmöglich machen. Philipp Ziereis ist ebenfalls nicht spielfit. Auch Eric Smith, Etienne Amenyido und James Lawrence dürften noch nicht wieder einsatzbereit sein.

Allen Widrigkeiten zum Trotz schaut Schultz zuversichtlich nach vorn und richtet den Fokus auf den Endspurt in der Liga. „Wir haben noch einiges vor“, sagt der Coach kämpferisch. Und im Pokal werde seine Mannschaft in der nächsten Saison einen neuen Anlauf nehmen.

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Die große Frage ist, ob als Zweitligist oder als Erstligist. Glaubt man Urs Fischer, wird Letzteres der Fall sein. Nachdem der Union-Trainer St. Pauli zunächst eher floskelhaft „viel Glück im Aufstiegskampf“ gewünscht hatte, wandte er sich direkt an Schultz: „Ich habe so ein Bauchgefühl, dass ihr es schaffen werdet.“

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