Eine Frau beim Abwasch – in Deutschland verbringen Frauen noch immer deutlich mehr Zeit mit Sorgearbeit als Männer (Symbolbild)
  • Eine Frau beim Abwasch – in Deutschland verbringen Frauen noch immer deutlich mehr Zeit mit Sorgearbeit als Männer (Symbolbild)
  • Foto: dpa

Frauen kümmern sich mehr als Männer – warum es so nicht weitergehen kann

Noch immer verbringen Frauen deutlich mehr Zeit mit Hausarbeit und Kinderbetreuung als Männer. Im Jahr 2019 investierten Frauen hierfür im Schnitt sogar 52,4 Prozent mehr Zeit. Bei Mitte 30-Jährigen waren es sogar 110 Prozent. Mehr als doppelt so viel! So kann es nicht weitergehen.

Das Problem beim „Gender Care Gap“: Die Sorgearbeit von Frauen wird nicht bezahlt. Und viele Mütter reduzieren sogar ihre Arbeitszeit, um sich um Kinder kümmern zu können. Doch das hat weitreichende Konsequenzen: Denn die Frauen haben dadurch nicht nur ein niedrigeres Einkommen, sondern sammeln auch weniger Rentenansprüche, was sich im Alter rächt.

„Gender Care Gap“: Das System muss sich ändern

Zwar will die Ampel-Koalition eine gerechtere Aufteilung der Care-Arbeit fördern – und das ist richtig, denn um die Lage für alle zu verbessern, muss sich das System ändern. Bis dahin aber müssen Familien selbst eine Lösung finden, diese finanzielle Ungerechtigkeit zu verhindern.

Das könnte Sie auch interessieren: „Gender Pay Gap“: So viel weniger pro Stunde verdienen Frauen in Hamburg

Entweder beide teilen sich die Aufgaben fair auf und reduzieren ihre Arbeitszeit zu gleichen Teilen. Oder – wenn das finanziell keinen Sinn ergibt oder beide ein anderes Familienmodell bevorzugen – der mehr arbeitende Partner gleicht die Lohneinbußen des anderen so weit wie möglich aus, damit dieser den Betrag für die eigene Altersvorsorge anlegen kann. Klar, so etwas zu besprechen und für die Kinderbetreuung bezahlt zu werden, klingt unromantisch. Aber das ist Altersarmut auch.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp