Vater in russischer Gefangenschaft: Ukrainerin bei Paralympics in Angst
Die ukrainischen Athletinnen Liudmyla Liashenko und Anastasiia Laletina haben wegen schlimmer Botschaften aus der vom russischen Angriffskrieg getroffenen Heimat bei den Paralympics jeweils auf ein Rennen verzichtet.
Laletinas Vater, Soldat in der ukrainischen Armee, wurde von russischen Soldaten gefangen genommen. „Sie haben ihn geschlagen“, berichtete Teamsprecherin Nataliya Haratsch am Dienstag in Peking: „Sie war sehr aufgebracht.“
Laletina verzichtete nach Erhalt der Nachricht auf das Mitteldistanzrennen der sitzenden Klasse im Biathlon. Am Montag hatte bereits Liashenko im Langlauf ihren geplanten Start zurückgezogen, nachdem ihr Haus in Charkow von russischen Bombenangriffen zerstört wurde. 24 Stunden später gewann die 28-Jährige im Biathlon in der stehenden Klasse hinter ihren Teamkolleginnen Iryna Bui und Oleksandra Kononova Bronze.
Was ist in dieser Woche im Volkspark passiert? Jeden Freitag liefert Ihnen die Rautenpost Analysen, Updates und Transfer-Gerüchte – pünktlich zum Wochenende alle aktuellen HSV-News der Woche kurz zusammengefasst und direkt per Mail in Ihrem Postfach. Hier klicken und kostenlos abonnieren.
„Wir sind hier, um für die Ukraine, mit der Ukraine und im Namen der Ukraine zu kämpfen“, sagte Bui. Kononova sprach von einer enormen mentalen Belastung. „Alle meine Gedanken, mein Herz und meine Seele sind bei meiner Familie und meinem Kind“, sagte die 31-Jährige: „Emotional ist es sehr schwierig, sich auf das Rennen und den Wettkampf zu konzentrieren.“
Das könnte Sie auch interessieren: „Mussten vor Bomben flüchten“: Ukrainischer Paralympics-Verband in Angst
Den sportlichen Erfolg der Ukrainer beeinflusst die prekäre Lage in der Heimat aber kaum. Allein am Dienstag gab es im Biathlon neun Medaillen, darunter waren gleich zwei Dreifachsiege. Im Medaillenspiegel liegt das Team auf Rang zwei hinter Gastgeber China. (sid/jvd)