Kritik an Video-Assistent: Ex-Schiedsrichter Meier: „VAR ist ein armes Schwein“
Es vergeht wohl kaum ein Bundesliga-Spieltag, an dem nicht über Schiedsrichter-Entscheidungen und speziell über den Video-Assistenten diskutiert wird. Eigentlich soll der VAR den Profifußball gerechter machen. Das tut er zwar oft auch, doch trotzdem sieht der ehemalige Schiedsrichter Urs Meier sieht den Einsatz des Systems kritisch.
„Als Schiedsrichter geht man über ein Hochseil, doch im Gegensatz zu früher gibt es heute mit dem VAR ein Fangnetz“, sagte der Schweizer bei SPOX und Goal. Die Entscheidungen sollten aus seiner Sicht aber wieder „vermehrt auf dem Feld getroffen und von einer größeren Verantwortung der Schiedsrichter begleitet werden“.
Bundesliga: Ex-Schiri beurteilt den Video-Assistenten kritisch
Die Unparteiischen seien etwa bei Elfmeterentscheidungen etwas zurückhaltender geworden. „Das finde ich nicht gut, sondern erwarte von einem Spitzen-Schiedsrichter, solche Situationen selbst zu erkennen und richtig zu bewerten“, sagte Meier. Es werde offenbar gedacht, „dass man im Notfall ja noch den VAR zur Verfügung hat“.
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Zudem bemängelte der 62-Jährige, dass ein Fernsehbild nie die Wirklichkeit widerspiegele. „Es fehlen Dynamik und Absicht der Spielsituation. Dazu sieht der VAR die Szene drei-, vier-, fünfmal, was eine andere Wirkung auf seine Entscheidungsfindung hat. Letztlich ist der VAR eigentlich ein armes Schwein“, sagte Meier. (sid/tm)