Netflix-Star: Anna Sorokin wird nach Deutschland abgeschoben
Während die Miniserie über ihre erstaunliche Hochstaplerinnen-Karriere in New York sich zum absoluten Netflix-Hit entwickelt, sitzt Anna Sorokin in Abschiebehaft. Aber nicht mehr lange: Wie der Spiegel erfahren hat, wird die 31-Jährige in ihre Heimat abgeschoben – nach Deutschland.
Laut dem Magazin plant die US-Einwanderungsbehörde ICE, Sorokin mit einem Linienflug von New York nach Deutschland zu bringen – in Begleitung von US-Beamten. Ihr selbst passt das offenbar gar nicht: Sorokin hatte bis zuletzt versucht, eine Abschiebung durch ein Asyl-Gesuch in den USA zu verhindern. Vergeblich.
In ihrer alten Heimat muss sie allerdings keinerlei weitere Strafverfolgung befürchten: In den USA hat sie ihre Haft wegen Betrugs abgesessen, in Deutschland liegt nichts gegen sie vor.
Anna Sorokin führte alle hinters Licht
Anna Sorokin, geboren 1991 in der Nähe von Moskau, zog als Teenager mit ihren Eltern nach Deutschland und machte in Eschweiler bei Aachen Abitur. Danach zog sie über London und Paris nach New York, wo sie sich schließlich in der High Society Manhattans unter dem Pseudonym Anna Delvey als Millionenerbin ausgab und – so urteilte ein Gericht 2019 – Leistungen im Wert von mehr als 200.000 Dollar (etwa 175.000 Euro) erschlich.
Bekannte, Hotels, Restaurants und Banken führte sie reihenweise hinters Licht: Mal gab sie an, ihre Kreditkarte vergessen zu haben, mal machte sie deutsche Feiertage oder die Zeitverschiebung für eine ausbleibende Überweisung verantwortlich und erschlich sich so sogar einen Flug mit einem Privatjet und einen Luxusurlaub nach Marokko.
„Die Sache ist, es tut mir nicht leid“, sagte Sorokin nach dem Prozess, in dem sie auch mit extravaganter Kleiderwahl eine Selbstvermarktungs-Show ablieferte, in einem Interview. „Ich würde Sie und alle anderen anlügen, wenn ich sagen würde, dass mir irgendetwas leidtun würde. Ich bedaure nur, wie ich bestimmte Sachen angegangen bin.“ Von diesen Äußerungen hat sie sich allerdings mittlerweile distanziert.
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An der Netflix-Serie „Inventing Anna“ hat sie als Beraterin mitgearbeitet – und soll dafür rund 320.000 Dollar bekommen haben. Davon gab sie angeblich das meiste Geld aber für Anwaltskosten, Strafen und Rückerstattungen an ihre Opfer aus. Nach eigenen Angaben arbeitet Sorokin momentan an einer Doku, einem Buch und einem Podcast.