Quarantäne-Trainingslager?: Der FC St. Pauli ist für den Fall der Fälle vorbereitet
Ob die DFL die Mannschaften der 1. und 2. Liga tatsächlich zum Schutz vor Corona-Infektionen in ein Quarantäne-Trainingslager schickt, ist noch nicht final geklärt. Sollte dem aber so sein, wäre St. Pauli gewappnet.
„Wir sind auf alle Möglichkeiten vorbereitet“, versichert Sportchef Andreas Bornemann auf MOPO-Nachfrage. Alle Möglichkeiten, das sind genau genommen zwei: Das Trainingslager könnte – wie in einem internen DFL-Papier erwogen – vom 14. bis 26. April angeordnet werden. Das Ziel wäre in diesem Fall, den Corona-freien Ablauf der für die rechtzeitige Beendigung der Saison wichtigen Englischen Woche zu gewähren.
Quarantäne-Trainingslager: St. Pauli ist vorbereitet
Das ist in dieser Spielzeit so wichtig, weil die Europameisterschaft bereits am 11. Juni beginnt und es deswegen keinen zeitlichen Spielraum für Nachholspiele gibt. „Das oberste Interesse ist, unseren Spiel- und Wirtschaftsbetrieb aufrecht zu erhalten“, sagt Bornemann deswegen mit Blick auf ein mögliches Trainingslager.
Denkbar wäre dieses auch zu einem anderen Zeitpunkt als Mitte April. Fest stünde aber, dass sich die Mannschaften dann nicht wie aktuell üblich zwischen Trainingsplatz, Stadion und eigenen vier Wänden bewegen würden, sondern die Zeit zwischen Partien und Übungseinheiten ausschließlich in der Bubble des Trainingslagers verbrächten.
Corona-Fälle in Kiel, Regensburg und Hannover
„Wie wahrscheinlich das ist, wird sich zeigen, wenn alle Spieler zurück aus der Länderspielpause sind“, sagt Bornemann. „Die Sorge um weitere Infektionen ist mit Blick auf die Corona-Fälle in Kiel, Hannover oder Regensburg sicher nicht unbegründet. Ich halte so ein Trainingslager nicht für abwegig. Wir diskutieren mehrere Optionen – in Hamburg und auch außerhalb der Stadt.“
In den im DFL-Papier umrissenen Zeitraum im April fallen St. Paulis Spiele gegen Fürth und Würzburg sowie in Düsseldorf.
Was St. Paulis Bornemann zur Kritik der „VdV“ sagt
Zuletzt übte die Spielergewerkschaft „VdV“ Kritik an den Plänen. Ihre Experten führten arbeitsrechtliche Problematiken und familiäre Verpflichtungen mancher Spieler an, die das Corona-Lager erschwerten.
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St. Paulis Sportchef Bornemann erklärt, dass es der Verein „selbstverständlich akzeptieren würde, wenn Spieler diese Bedingungen nicht hinnehmen würden. Beim Re-Start vor einem Jahr haben wir das aber mit der Mannschaft auch thematisiert, da war dieses Trainingslager für alle in Ordnung. Ich würde mich dem nicht verschließen, auch wenn ich wie die Spieler lieber bei der Familie wäre“.