Sonnenblumenöl
  • Der Ukraine-Krieg verschärft die Knappheit von Sonnenblumenöl.
  • Foto: picture-alliance/ dpa | epa efe Gustavo Cuevas

Hohe Preise, leere Regale: Warum Speiseöl jetzt auch in Hamburg knapp wird

Normalerweise findet man es in fast jeder Küche: Sonnenblumenöl. Es wird zum Backen, Kochen oder für Salatdressing genutzt. Doch der Krieg in der Ukraine hat nicht nur Auswirkungen auf unsere Benzin- und Gas-Preise, sondern auch auf unser Speiseöl. Die Ware wird knapp, die Preise steigen – in manchen Supermärkten steht die Kundschaft bereits vor leeren Regalen.

Wer in diesen Tagen neues Sonnenblumenöl kaufen will, kann Pech haben: In einigen Supermärkten in Deutschland sind Sonnenblumen-, aber auch Rapsöl bereits ausverkauft. Auch einige Filialen in Hamburg sind betroffen. Wer noch eine Flasche ergattern kann, bemerkt spätestens an der Kasse ebenfalls eine Veränderung: Das Öl ist teurer geworden.

In Internet-Portalen wie Ebay Kleinanzeigen versuchen bereits die ersten Verkäufer Profit aus dem Mangel zu schlagen. Ein Leipziger Händler verlangt dort für eine Flasche „Thomy Sonnenblumenöl“ gleich 20 Euro – das Achtfache des Ladenpreises. Eine Flasche „Vita D’Or“-Rapsöl findet man dort für 10 Euro. Andere Händler sind noch dreister: Sie bieten nicht einmal ungeöffnete Flaschen, sondern nur halbgefüllte an. Für 300 Milliliter „Bellasan“-Speiseöl, einer Eigenmarke des Discounters Lidl, verlangt ein Händler ganze 15 Euro.

Hamburg: Leere Supermarkt-Regale beim Sonnenblumenöl

Gründe für den derzeitigen Preisanstieg und die leeren Regale gibt es mehrere: Bereits durch die Corona-Pandemie kam es vielerorts zu Lieferverzögerungen, Engpässen sowie gestiegenen Produktionskosten. Ernteausfälle beim Raps – unter anderem in Kanada – führten ebenfalls zu einem Mangel.


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Doch vor allem der Krieg in der Ukraine hat die Lage verschärft. Wie die „Lebensmittel Zeitung“ berichtet, werden vor allem die günstigen Produkte bei Rewe und Netto knapper. Andere Filialen grenzen bereits das Kaufvolumen ein: Aldi Süd soll die Abgabe der Eigenmarke auf vier Flaschen pro Kopf begrenzt haben.

Die Ukraine ist weltweit mit 51 Prozent eines der wichtigsten Exportländer für Sonnenblumenöl. Russland liegt bei 27 Prozent. Deutschland hingegen deckt seinen Bedarf an Sonnenblumenöl zu 94 Prozent über Importe.

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Der Ovid-Verband (Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland) rechnet daher in den kommenden Wochen und Monaten mit weiteren Einschränkungen der Warenströme von Sonnenblume, Lein und Soja aus der Konfliktregion. Kurzfristige Engpässe bei einzelnen Rohstoffen seien nur schwer auszugleichen. Mittelfristig wolle man die internationalen Warenströme jedoch neu ausrichten und neu bewerten, heißt es vom Verband. (vd)

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